Amberg
20.11.2018 - 13:17 Uhr

Von Internet-Liebschaft abgezockt

Die große Liebe - sie lockt über Ozeane und Kontinente hinweg. Vorsicht ist aber geboten, wenn die Liebschaft auf rein virtuellem Wege zustandegekommen und mit Geldforderungen verbunden ist.

Vorsicht, wenn sich zu den digitalen Liebesschwüren die Kreditkarte gesellt. Zwei Frauen aus dem Raum Amberg sind jetzt Opfer von vermeintlichen Internet-Liebschaften geworden. Bild: Ole Spata/dpa
Vorsicht, wenn sich zu den digitalen Liebesschwüren die Kreditkarte gesellt. Zwei Frauen aus dem Raum Amberg sind jetzt Opfer von vermeintlichen Internet-Liebschaften geworden.

Er saß in Peru und brauchte dringend Geld: Das ist ein wesentlicher Teil der Geschichte, die einer 53-Jährigen im Oktober serviert wurde und die, die Frau nunmehr zur Weißglut treibt. Denn die Ambergerin ist einem Betrüger aufgesessen, der sich über soziale Netzwerke ihr Vertrauen erschlich. Der Mann gab vor, ein in Peru lebender Deutscher zu sein und ein Grundstück kaufen zu wollen, aber nicht genug Geld dafür zu haben. Um ihrer Bekanntschaft zu helfen, überwies die Ambergerin zunächst 2000 Euro an einen Bargeld-Überweisungsdienst. Auch ein Flugticket bezahlte sie, weil sie den Mann besuchen wollte - allerdings ebenfalls auf dubiosem Weg. Statt eines Tickets bekam sie nur eine wertlose E-Mail-Bestätigung.

Noch dreister ging ein Unbekannter vor, der einer 57-Jährigen Landkreisbewohnerin eine Lügengeschichte auftischte. Zuerst baute er laut Polizei per sozialen Netzwerken einen festen Kontakt zu seinem Opfer auf. Er gab vor, Soldat zu sein und sich im Kampfeinsatz in Afghanistan zu befinden. Nach einiger Zeit bat der Unbekannte die Dame, ein Päckchen für sie in Empfang zu nehmen, in welchem er persönliche Sachen aus Afghanistan schicken würde. Die Frau willigte ein, kurze Zeit später meldete sich ein angeblicher Kurierdienst: Das Paket sei vom Flughafenzoll vorübergehend sichergestellt worden und nur durch Zahlung von 2500 Euro auszulösen.

Die hilfsbereite Dame zahlte, worauf sie der vermeintliche Kurierdienstleister erneut kontaktierte und jetzt erklärte, beim Öffnen des Paketes durch den Zoll seien 1,2 Millionen US-Dollar zum Vorschein gekommen. Jetzt laufe ein Ermittlungsverfahren. Nur gegen eine Strafzahlung in Höhe von 14.000 Euro könne sie eine Freiheitsstrafe abwenden. Das war der Dame dann aber doch zu viel. Nachdem sie weitere Drohungen und ultimative Fristen erhielt, zeigte sich den Fall nun bei der Polizei an. Die Ermittlungen laufen.

 
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