Amberg
07.05.2019 - 14:16 Uhr

In einem Jahr 5000 Punkte in Flensburg

Bei den Blitzern und Parkwächtern klingelten 2018 die Kassen. Mehr als 2,5 Millionen Euro nahm der Zweckverband für Kommunale Verkehrssicherheit mit Falschparkern und Temposündern ein.

Symbolbild Blitzer Bild:  Uwe Anspach/dpa
Symbolbild Blitzer
Maximilian Köckritz Bild: Huber
Maximilian Köckritz

Das sind über 1,6 Millionen Euro mehr als im Jahr davor. Grund ist nicht eine strengere Überwachung. Zum Vergleich: 2017 kassierte der Verband im Straßenverkehr mehr als 1,6 Millionen Euro weniger. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass mehr geblitzt wurde und öfter Knöllchen verteilt wurden. Vielmehr bedeutet diese Differenz, dass der Verband weiter wächst. 75 Gemeinden und Städte sind mittlerweile dabei. Zu Beginn vor drei Jahren waren es elf. Bei der Vorstellung der Zahlen betonte Geschäftsführer Maximilian Köckritz: "Unsere Arbeit bewirkt etwas, das ist keine Abzocke. Die Zahl der Verstöße im fließenden Verkehr ist rückläufig, das dient der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer."

Mehr Disziplin der Fahrer

Zwar dokumentierten die kommunalen Blitzer im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr (74 000 Verfahren mehr als 2017). Allerdings sei diese Zahl Köckritz zufolge nicht besonders aussagekräftig. Viel wichtiger sei, dass die durchschnittliche Anzahl der Verstöße pro Überwachungsstunde gesunken sei. Erwischten die Radarfallen vor drei Jahren binnen 60 Minuten noch 23 Verkehrsteilnehmer, die zu schnell unterwegs waren, seien es 2018 nur noch 14,5 in derselben Zeitspanne gewesen. Unterm Strich heißt das, dass die Verkehrsteilnehmer ordentlicher fahren als sie es 2015 taten.

Maximilian Köckritz führte ein Beispiel an: "Als wir im August 2018 angefangen haben, die Krumbacher Straße wegen der Schule zu überwachen, sind 23 Prozent der Verkehrsteilnehmer an dieser Stelle zu schnell gefahren. Im März 2019 waren es nur noch zwölf Prozent." Dennoch: In 540 Fällen, bei denen die Blitzer auslösten, folgte ein Fahrverbot. Wer mehr als sieben Punkte in Flensburg hat, der verliert seinen Führerschein. Mehr als insgesamt 5000 Punkte sind bei den Messungen des Zweckverbandes alleine im vergangenen Jahr zusammengekommen. Geschwindigkeits-Spitzenreiter waren übrigens ein Verkehrsteilnehmer in Roding, der 82 bei erlaubten 30 Kilometern pro Stunde fuhr sowie ein weiterer in Bruck, der mit 112 km/h bei erlaubtem Tempo 50 unterwegs war.

Zudem sagte Köckritz, dass der gesamte Fuhrpark des Zweckverbandes auf Elektroautos umgestellt werden soll. Zudem soll das Beamtendeutsch aus den Bußgeldbescheiden verschwinden. "Die Post von der Behörde ist oft unverständlich. Wir wollen die Bescheide künftig einfacher und verständlicher formulieren. Wenn weniger Menschen bei uns anrufen müssen, weil sie etwas nicht verstehen, spart das allen Zeit."

Blitz-Anhänger bis 2020

Bis 2020 können die Kommunen eine semi-stationäre Messanlage nutzen. Dabei handelt es sich um einen Blitzer in einem Anhänger, der nahezu komplett autonom betrieben werden kann. Das bedeutet, das Gerät kann auch nachts messen. Außerdem ist der Anhänger so konstruiert, dass das Messinstrument gegen Vandalismus geschützt ist. Als Pilotprojekt soll der zunächst gemietete Anhänger-Blitzer bis Ende 2020 getestet werden. Solange steht er den Kommunen kostenfrei zur Verfügung.

Ob der Verband sein Portfolio erweitert und künftig auch einen Ordnungsdienst anbietet, der beispielsweise Parkanlagen überwachen könnte, darüber herrschte Uneinigkeit bei den anwesenden Bürgermeistern. Schließlich hätte das nichts mehr mit Verkehrsüberwachung zu tun, kritisierten einige der Gemeindevertreter.

 
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