Im Leben von Johann Kirschner läuft es rund. Ein Jubiläum folgt auf das andere. Samstag (14. September) feierte der Senior zusammen mit seiner Frau Lothilde Hochzeitstag. Zwei Tage später stößt das Paar erneut mit Sekt an, diesmal auf den 90. Geburtstag. "Ich bin rundum zufrieden mit meinem Leben", erzählt Kirschner auf seiner Geburtstagsfeier. Seit 16 Jahren ist der Senior im Ruhestand. Die Ausbildung zum Ofensetzer und Fliesenleger absolvierte er bei Fliesen Schöppl. Dem Betrieb blieb Kirschner bis zum Renteneintritt mit 74 Jahren treu.
Anfang dieses Jahres zog der Amberger aus Freudenberg zurück in seine Geburtsstadt. Zusammen mit seiner Frau wohnt er im Seniorenzentrum Köferinger Höhe auf dem Gelände des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses. Sein Haus in Freudenberg übergab er seinen Zwillingstöchtern Anne-Marie und Monika. Das habe er schon immer so geplant: "Ich habe 1974 extra ein Drei-Parteien-Haus gebaut, damit sie dort später leben können."
Kirschner fühlt sich wohl in seinem neuen Zuhause, möchte aber so gut es geht unabhängig bleiben. Der Senior fährt noch selbst Auto, obwohl seine Töchter ihn seit längerem vom Taxifahren überzeugen wollen. "Das kostet doch auch Geld", wirft der 90-Jährige ein. Auch das Essen kocht das Ehepaar Kirschner noch selbst. Ohne seine Ehefrau Lothilde, die Johann Kirschner als seine "rechte Hand" bezeichnet, käme der Senior in der Küche aber nicht zurecht – er sei schließlich kein gelernter Koch.
Doch ein Detail an der Wohnung stört den Senior: "Ich wollte eigentlich eine Wohnung im Erdgeschoss und nicht im zweiten Stock." Das war für seine Ehefrau jedoch keine Option, da nachts jemand an das Fenster kommen könnte. Zum Rauchen muss Johann Kirschner deshalb vor die Tür. Doch weder die Kälte noch der strömende Regen verderben dem Amberger am Dienstag die Laune. Um seine Familie will er sich auch in Zukunft kümmern: "Hoffentlich bin ich noch ein bisschen da."
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