Anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande vor gut elf Jahren an Ernst Guttenberger betonte Bundespräsident Johannes Rau in seiner Laudation, dass Ernst Guttenberger über mehr als 20 Jahre in seiner Freizeit schwierige Strafgefangene betreut und deren Entlassung mit vorbereitet habe. Am Donnerstag feierte der Jubilar seinen 95. Geburtstag, dazu gratulierte Bürgermeister Martin Preuß mit dem Ehrenkrug der Stadt Amberg.
Ernst Guttenberger kam am 24. Oktober 1929 in Amberg zur Welt, ging hier zur Schule und absolvierte nach bestandenem Abitur beim Deutschen Caritasverband in Freiburg eine Ausbildung zum Sozialarbeiter. Ab 1955 war er Bewährungshelfer im Landgerichtsbezirk Weiden.
Häufig hatte der Jubilar mit Behörden zu tun, lernte dabei die „Fürsorgerin“ Gabriele kennen, beide heirateten im Mai 1961 im Exerzitienhaus Johannisthal. Ein Sohn kam zur Welt, später nahmen Gabriele und Ernst Guttenberger noch eine Pflegetochter in ihrer Familie auf, der mittlerweile noch sieben Enkelkinder und sechs Urenkel angehören. Vor elf Jahren verstarb Gabriele Guttenberger und Ernst Guttenberger versorgt sich weitgehend eigenständig, wird aber von engen Freunden unterstützt. Politisch beheimatet war Ernst Guttenberger in der CSU, er war sogar schon Vorsitzender der Jungen Union Weiden, wurde vom ehemaligen Weidener Bundestagsabgeordneten Weigel zu einem Treffen in Bonn mit Bundeskanzler Konrad Adenauer eingeladen. Nach 20-jährigeer Tätigkeit als Bewährungshelfer ließ sich der Jubilar zum Heilpädagogen fortbilden, nahm Abschied aus der Oberpfalz und wanderte in die Schweiz aus, wo er ein Kinderheim im Tessin leitete.
Nach vier Jahren musste das Kinderheim schließen, weil die Landesversicherungsanstalten keine Aufenthalte mehr finanzierten. Guttenberger kehrte nach Amberg zurück, fand Arbeit als Heilpädagoge an der hiesigen Egenberger Schule der Lebenshilfe, bis er vor 30 Jahren schließlich in Rente ging. Schon vom Elternhaus her war Ernst Guttenbergers Leben christlich geprägt, er vertraute auf die Bibel und gründete 1981 die ökumenische Laienbewegung der „Christen im Beruf“, deren Amberger Chapter er auch zwei Jahrzehnte leitete. Freunde und Bekannte, quasi alle die kommen wollen, lädt Ernst Guttenberger am Samstag in die „Alte Kaserne“ ein und hofft dabei, dass der Saal dann auch gut gefüllt ist.
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