Der Anrufer, der sowohl die Stadtverwaltung als auch die Amberger Zeitung informierte, hatte das Malheur in einem Garten am Fuß des Mariahilfbergs beobachtet: Die Krone der einstmals mächtigen Kastanie sei nicht nur ausgeschnitten worden, sondern komplett gekappt. Die beiden Stämme des Baumes seien jetzt statt vormals 20 vielleicht noch acht und zehn Meter lang. Sie wirkten nun eher wie "Marterpfähle", obwohl offenbar eine Fachfirma den Baumschnitt erledigt habe.
Nachdem Bernhard Frank vom Team Grün der Stadt aufgetaucht sei, hätten die Arbeiten eingestellt werden müssen, so der Anrufer. Tatsächlich hat Frank an Ort und Stelle eine "Belehrung durchgeführt", wie die städtische Pressesprecherin Susanne Schwab auf AZ-Nachfrage erläuterte. Allerdings seien die Baumschneider da ohnehin schon fertig gewesen. Den aktuellen Zustand der Bäume wollte der Experte der Stadt dann doch nicht als Baumfrevel werten, selbst wenn nicht mehr viel dazu gefehlt habe. Der Besitzer habe Probleme mit morschen und abgestorbenen Ästen geltend gemacht, die ihn zu dem Auftrag an die Fachfirma veranlasst hätten.
Allerdings wäre dazu eigentlich eine Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde nötig gewesen. Die Baumschutzverordnung der Stadt gilt nämlich auch für starken Rückschnitt und für Bäume auf Privatgrund - falls es Laubbäume mit einem Stammumfang von mehr als 80 Zentimetern oder Nadelbäume mit mehr als 100 Zentimeter sind (gemessen in einem Meter Höhe).













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