Bei dem Stück "Herr Glück und Frau Unglück" des Theaters Karo Acht aus Hildesheim stand Live-Painting auf dem Programm. Dabei ging es nicht um echte Farben, sondern um digitales Zeichnen. Deshalb spielte ein Beamer neben den Darstellern Julia Solórzano und Kian Pourian eine wichtige Rolle.
Mit einem Tablet kreierte Sönke Franz den Hintergrund, der über den Beamer auf die Bühne projiziert wurde. Der Künstler zeichnete beispielsweise ein Fenster auf seinen Bildschirm, das dann auf die weißen Wände der Kulisse übertragen wurde. Er kümmerte sich nicht nur um die Technik, sondern schlüpfte auch in die Rolle des Erzählers und sorgte mit seiner Ukulele für eine passende Stimmung. Auch Solórzano und Pourian spielten Ukulele und sangen immer wieder ein paar Strophen.
Ärger unter Nachbarn
In dem Stück geht es um zwei Nachbarn, die ungleicher nicht sein könnten. Herr Glück ist fröhlich, begrüßt beim Aufstehen die Sonne und pflanzt in seinem Garten allerlei Blumen an. Frau Unglück dagegen ist immer mürrisch, möchte lieber allein sein und sieht Pflanzen als Unkraut an. Herr Glück ist neu eingezogen und möchte sich bei seiner Nachbarin vorstellen, was jedoch in einem Streit endet. Frau Unglück ist sich sicher: Herr Glück muss weg, da führt kein Weg daran vorbei.
Sie hat auch schon ein paar Ideen, bevor sie sich abends schlafen legt. Auch Herr Glück legt sich hin. Beide beginnen zu schlafwandeln und kommen sich in der Traumwelt näher. Sie arbeiten Hand in Hand und bepflanzen freudig beide Gärten. Frau Unglück tanzt sogar fröhlich und umarmt ihren Nachbar. Als sie wieder bei Sinnen sind, ist das Erstaunen groß. Doch Frau Unglück gefällt, was sie sieht, und freut sich über die Blumen von Herrn Glück. Sie beschließen, den Zaun zwischen ihnen zu entfernen und werden Freunde. Mit einem Lied kommen sie zu dem Schluss, dass Glück und Unglück nah beieinander liegen.
Tablet gehört mit dazu
Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Bilderbuch von Antonie Schneider und Susanne Straßer. Nach der Vorstellung konnte das Publikum Fragen stellen, bei denen vor allem die Technik interessant war. Lea aus der Kinderjury fragte: "Wie macht ihr das mit der Kulisse?" Sönke Franz erklärte die Details und zeigte ein paar Animations-Tricks auf dem Tablet. Das beeindruckte die Besucher sehr, vor allem weil die Kinder mit dem Tablet spielen durften.
Sieg geht an Küchenzirkus
Wer ist der Sieger des Kindertheater-Festivals 2019 und darf sich über die Glas-Statue von Otmar Alt als Preis freuen? Die aus zehn Kindern unterschiedlichen Alters bestehende Jury fand am Freitag schnell eine Antwort. Gewonnen hat „Der furiose Küchenzirkus“, der am Dienstag, 26. März, zu sehen war. Das Coq au vin-Theater darf 2020 das Festival eröffnen. In der Aufführung wurden Tanz, Clownerie und Akrobatik auf eine humorvolle Art und Weise vereint.
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