Mit einem Freiluftgottesdienst und geselligem Beisammensein feierte die Dorfgemeinschaft von Fiederhof mit zahlreichen Gästen das 100-jährige Bestehen der kleinen Kapelle. Sie wurde ab 1924 von zwei Kriegsheimkehrern aus Fiederhof als Dank für ihre unversehrte Heimkehr aus dem Ersten Weltkrieg errichtet.
Nach Unterlagen der Familie Eichenseer, die dort eine große Schreinerei betreibt, waren es die benachbarten Landwirte Thomas Spies, Großvater von Richard Sehr, und Michael Eichenseer, Großvater von Klaus Eichenseer. Sie wollten der Mutter Gottes für ihre glückliche Heimkehr aus den Gefechten des Ersten Weltkriegs eine Kapelle widmen. Ihr Patrozinium ist am Festtag Mariä Heimsuchung.
Ein Baumeister aus Ammerthal – vermutlich Andreas Peter – erstellte im April 1924 einen handschriftlichen Bauplan, den die Gemeinde Karmensölden genehmigte. Der Bau wurde 1925 fertiggestellt. Unbekannt ist der Schreiner, der den Altar anfertigte. Die Malereien am Altar stammen von Josef Weber aus Amberg; sie zeigen Maria mit dem Jesuskind umrahmt von Girlanden und Engeln.
Unter dem Marienbild sind zwei Bilder zu sehen: Sie zeigen die Schutzpatronin der Artilleristen - die heilige Barbara - sowie den Schutzpatron der Infanteristen - den heiligen Mauritius. Pfarrer Klaus Haußmann vermutet aufgrund dieser Darstellungen dass beide Stifter in diesen Waffengattungen dienten. Vor dem Altarbogen, auf vorgemauerten Konsolen, stehen die Heiligenfiguren St. Konrad und St. Antonius.
Mit der Gebietsreform in den 70er Jahren ging die Kapelle wie in anderen eingemeindeten Stadtteilen in den Besitz der Stadt Amberg über. Die Stadt kümmert sich seitdem um den Unterhalt der Kapelle.
In seiner Predigt wies Pfarrer Haußmann darauf hin, dass jeden vierten Dienstag in den Monaten Mai bis Oktober eine Messe gefeiert wird. Er dankte Mitgliedern der Feuerwehr Karmensölden für ihren Ordnungsdienst sowie Helfern aus dem Heimat- und Kulturverein Ammerthal für ihre Hilfe bei der Verpflegung nach dem Gottesdienst.
Am Ende schloss sich auch Klaus Eichenseer den Worten des Pfarrers an: Sein besonderer Dank galt neben vielen Helfern seiner Frau Regina, die federführend die Organisation des Festes übernommen hatte.
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