Die Protestaktion „Alarmstufe ROT“ der Deutschen Krankenhausgesellschaft vergangenen Donnerstag auf dem Amberger Marktplatz, an der sich die Bayerische Krankenhausgesellschaft ebenso wie das Klinikum St. Marien beteiligt haben, hat einmal mehr gezeigt: Es ist 5 vor 12 und allerhöchste Zeit, etwas zu tun, heißt es in einer Pressemitteilung des Klinikums.
„Der Druck auf die Kliniken ist exorbitant hoch. Die Sach- und Energiekosten explodieren und die Politik lässt uns mit diesem Problem allein. Im April wurden auch noch die Corona-Hilfen gestrichen, obwohl die Auswirkungen der Pandemie für die Kliniken immer noch nicht vollständig überwunden sind“, so wird Vorstand Manfred Wendl in dem Schreiben zitiert. „Allein im Bereich der Sachkosten haben wir 2,8 Millionen Euro Mehrausgaben, als geplant.“ Die Bayerische Krankenhaus-Gesellschaft (BKG) hat einen Film veröffentlicht, in dem Klinikmitarbeiter auf die Brisanz des Themas aufmerksam machen wollen. So berichtet eine Beschäftigte aus dem Bereich des Einkaufs, dass Skalpelle statt drei Euro nunmehr zehn Euro kosten.
Daseinsvorsorge gefährdet
Joachim Odenbach, Pressesprecher der Deutschen Krankenhaus-Gesellschaft (DKG), spricht von "drohenden, unkontrollierbaren Insolvenzen von Kliniken" und einer "daraus resultierenden Gefährdung der Daseinsvorsorge". Laut einer Pressemitteilung der DKG können 96 Prozent der Krankenhäuser die gestiegenen Kosten nicht mehr aus den laufenden Einnahmen bezahlen. Die DKG geht für das Jahr 2023 von einer Unterdeckung von zehn Milliarden Euro für alle Kliniken in Deutschland aus.
Die Online-Petition „Alarmstufe ROT – Krankenhäuser in Gefahr“ soll laut Presse-Info nun helfen. „Wir bitten jeden Einzelnen diese Petition zu unterzeichnen, dies muss nicht schriftlich erfolgen, sondern funktioniert auch online“, appelliert Wendl. „Wir wissen, dass die Kosten für jeden Einzelnen von uns steigen, aber hier geht um den Erhalt der Gesundheitsversorgung in der Region und ganz Deutschland. Eine weiterhin flächendeckende Versorgung ist mit Sicherheit der Wunsch eines jeden von uns.“
Petition auch online
Die Online-Petition ist unter folgendem Link https://www.openpetition.de/petition/online/alarmstufe-rot-krankenhaeuse... oder auch ganz einfach auf der Homepage der DKG https://www.dkgev.de/ zu finden. Auch auf der Facebookseite des Klinikums Amberg ist der Link zur Petition zu finden.
Mindestens 50.000 Unterschriften sind nötig, damit das Thema den Petitionsausschuss des Bundes erreicht. "Mehr als 11.000 Unterschriften sind bereits erreicht worden und es sollen noch mehr werden. Jede einzelne ist wichtig", heißt es vom Klinikum abschließend.













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