Die Kölner Fotografin Claudia Grünig stellt derzeit in Amberg aus. Ihre Fotografien bieten in Serien abwechselnde Themen, die Geschichten erzählen. Zu sehen ist das alles jetzt im Ringtheater. Ein Stipendium für Hochbegabte und die Malerei leiteten Grünigs Weg in Richtung Trickfilme und Bühnenbilder. Auch für das traditionelle Theater war sie tätig. Aber sie wollte mehr. Mehr Märchen, mehr Unmögliches: „Es ist kein Wunder, irrealen Inhalt in der Malerei zu schaffen – aber in der Fotografie“, erklärte sie am Freitag bei der Vernissage, zu der der Amberger Kunstverein A.K.T. eingeladen hatte. Grundsätzlich legt die Künstlerin keinen Wert auf Photoshop: „Ein Schuss und es muss sitzen.“
Grünig baut ihre Kulissen selbst. Vogue-Magazin- oder Diva-Wohnen-verdächtig. Sie generiert einen Roten Faden zwischen farblicher Abstimmung, absoluter Perfektion und Idylle bis zum ambivalenten Treffen der Gestik, Mimik und Kleidung ihrer Modelle. Diese sucht sie nach Ausstrahlung aus. Das Gesicht, der Körper und die Kleidung müssen zur Kulisse passen. Auf den ersten Blick sieht der Betrachter zum Beispiel eine saubere, weiße Küche. Die Arbeitsfläche voll mit Gemüse und Obst. Und irgendwo zwischendrin liegt eine Dame. Dieser Klick muss sitzen. Diese Kulisse wird so nicht mehr aufgebaut werden können.
„Mit Abstand eine der besten Ausstellungen des A.K.T.-Kunstvereins“, lobte dessen Vorsitzender Marcus Trepesch und ja, der Tenor der Besucher stimme ihm zu. Wer sich die Fotoserien persönlich ansehen möchte, hat bis Sonntag, 17. September, jeweils am Wochenende von 15 bis 18 Uhr im Ringtheater die Gelegenheit.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.