So richtig festgebissen hat sich Karin Meixner-Nentwig an ihren Sammelbehältern für Zigarettenkippen, die über den gesamten Stadtbereich in Amberg verteilt sind und die auch schon in unzähligen Amberger Firmen hängen. Nun nimmt sich auch das Kolping-Bildungswerk der Sammelaktion an und da sind es besonders Raucher mit Migrationshintergrund und unzureichenden Kenntnissen der deutschen Sprache, die Kolping und Karin Meixer-Nentwig erreichen wollen. Beim Kolping-Bildungswerk werden jährlich eine große Anzahl an Teilnehmer geschult. Unterstützt und qualifiziert werden die Kursteilnehmer im Bereich Erwachsenenbildung, der Berufsvorbereitung, Ausbildung und Erlernen der deutschen Sprache. Rund 100 Kolping-Mitarbeiter und etwa 50 freiberufliche Dozenten sind beim Kolping-Bildungswerk in Amberg und Sulzbach-Rosenberg tätig. In den Sprachkursen wird auch Mülltrennung behandelt, für die meisten Migranten in ihren Herkunftsländern überhaupt kein Thema, in Deutschland dagegen ein großes. "Der Sprachunterricht ist gut geeignet, um die in Deutschland übliche Mülltrennung trotz vorhandener Sprachbarrieren zu vermitteln", betont Silvia Völkl-Renner von der Zentrumsleitung des Kolping-Bildungswerks.
Im neu gestalteten Außenbereich in der Raigeringer Straße gebe es natürlich eine überdachte Raucherecke und hier hängt auch der Kippen-Sammelbehälter, bei dem die „Qualmer“ durch Einwerfen ihrer Zigarettenkippe in den linken oder rechten Schacht darüber abstimmen können, ob es die deutsche Fußballnationalmannschaft in Katar ins Endspiel schafft. Schlecht schaut's aus, wenn die Kolping-Raucher recht behalten, denn nur ein Viertel glaubt an die deutschen Kicker, drei Viertel gehen von einem vorzeitigen Ausscheiden aus. Die neueste Aktion von Karin Meixner-Nentwig ist der Taschenaschenbecher, von denen die Stadt bereits rund 500 Stück bestellt hat, bedruckt mit dem Amberger Stadtwappen. Die will Meixner-Nentwig an weiterführenden Schulen oder bei Events, wie etwa dem Weihnachtsmarkt, verteilen und dabei sei auch an zwei Euro Pfand für den Taschenaschenbecher gedacht. Die Pfandgebühr verfällt, wenn der Taschenaschenbecher nicht zurückgegeben wird. "Rund 400.000 Zigarettenkippen haben wir voriges Jahr im Raum Amberg eingesammelt." Heuer rechnet Karin Meixner-Nentwig mit über 600.000 schadstoffbelasteten Kippen und alleine eine einzige könne gut 60 Liter Grundwasser verseuchen. Die eingesammelten Kippen werden recycelt, mit anderem recycelbarem Material vermischt und dann zu neuen Kippen-Sammelbehältern verarbeitet.
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