Ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele, das ist Fredi Weiß. "Das muss in den Genen liegen", erzählt er lachend, warum er vor mehr als 40 Jahren zur Feuerwehr gekommen war. Sein Großvater war Kommandant in Steiningloh, sein Vater ebenfalls in der Feuerwehr. Lange habe er sich überlegt, wie er seinen 60. Geburtstag feiern soll. Und dann entschieden, diesen Tag mit den Menschen zu verbringen, die in den vergangenen Jahren häufig zurückstecken mussten, aber ihn stets unterstützten: Ehefrau Marianne, die vier Kinder Marco (39), Nicole (36), Florian (35) und Thomas (33), Schwiegersohn, Schwiegertochter, die Freundinnen seiner beiden unverheirateten Söhne - und natürlich die Enkelinnen Valentina (6) und Leonie (4), Opas ganzer Stolz.
Rückhalt in der Familie
"Ich konnte die vergangenen 35 Jahre nur in Führungsverantwortung bei der Feuerwehr sein, weil meine Familie immer mitgespielt hat", zeigt sich der Schnaittenbacher äußerst dankbar für die Unterstützung. Und deshalb "schwänzte" er heuer auch einmal einen Florianstag, fuhr stattdessen mit seiner Frau anlässlich des 40. Hochzeitstages zu einer Messe für Ehejubilare im Regensburger Dom. Auch als Opa ist Fredi Weiß inzwischen sehr gefordert, genießt es, jede freie Minute mit den Enkelinnen zu verbringen - nicht immer ganz einfach zu bewerkstelligen, weil Tochter Nicole mit Mann und Kindern in Österreich lebt. Überhaupt: Fredi Weiß ist nicht nur Feuerwehrmann mit Leib und Seele, sondern auch Familienmensch durch und durch. Er freut sich, wenn alle zum sonntäglichen Schweinebraten oder Kaffeetrinken ("Meine Frau kocht und bäckt sehr gut") zusammenkommen. "Die Familie, das ist für mich der Ausgleich", sinniert er.
Als Kreisbrandrat ist der Schnaittenbacher seit 2011 im Amt, 2017 wurde er wiedergewählt. Seine jetzige Amtszeit läuft bis 2023. Zur Wahl könnte er antreten, müsste aber nach einem Jahr aufhören - die Altersgrenze für den aktiven Dienst in der Feuerwehr liegt bei 65 Jahren. "Erneut zu kandidieren wäre Unfug", sagt Weiß und kündigt jetzt schon an, dass für ihn 2023 Schluss sein wird. "Und das ist gut so." Die Feuerwehr sei sein Leben und seine Berufung gewesen, betont Fredi Weiß, setzt aber im gleichen Atemzug hinzu, dass er für sein Amt an der Spitze der Landkreis-Feuerwehr einen sehr guten Stab mit den Kreisbrandinspektoren und -meistern habe. Allein für die Feuerwehr legt Fredi Weiß jährlich 35 000 bis 40 000 Kilometer zurück, als Bezirksvorsitzender (seit 2017) gehört er dem Landesvorstand an.
In den Kreistag gewählt
Engagiert ist Fredi Weiß außerdem in der Politik. So war er als junger Mann in die Junge Union eingetreten, später in die CSU Schnaittenbach. Bei der letzten Kommunalwahl kandidierte er für den Kreistag, auf Platz 41. "Mir war klar, dass das aussichtslos war." Umso überraschter war der 60-Jährige, dass ihn die Landkreis-Bürger "phänomenal nach vorne wählten": Auf Platz 26 zog er in den Kreistag ein. Darüber habe er sich sehr gefreut, die politische Arbeit mache ihm Spaß. Seine profunden Kenntnisse im Rettungswesen bringt er beispielsweise im Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung ein. Als Kreisbrandrat kenne man - nach dem Landrat - den Landkreis am besten, so Weiß augenzwinkernd. Er gibt eine Anekdote aus der Anfangszeit zum Besten: Als ihm der Kreisbrandinspektor Peter Deiml ("Seine Beerdigung war der schlimmste Moment in den neun Jahren als Kreisbrandrat") als Kreisbrandmeister einen Mann aus Achtel vorschlug, erwiderte Weiß: "Du, der Kreisbrandmeister muss fei aus dem Landkreis sein."
Für die Zeit nach 2023 hat sich Fredi Weiß viel vorgenommen. Mehr Zeit für die Familie, das steht an erster Stelle. Dann will er viel draußen in der Natur sein ("Ich gehe narrisch gerne zum Bergwandern"), sich der Fotografie widmen und außerdem die Familiengeschichte erforschen. "Ich bin absolut zufrieden", bilanziert er zum 60. Geburtstag und feiert den Tag entspannt in den Bergen.













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