Trotz des Putsches und der weiteren politischen Entwicklungen konnten die Partner der LAG Mali-Hilfe ihre Arbeit für die Menschen in diesem sehr armen Land fortsetzen. „Mit wenig Geld kann die Mali-Hilfe in diesem Land Hilfe zur Selbsthilfe leisten“, erklärte Reinhold Strobl bei einem Treffen der Mali-Regionalgruppe in Sulzbach-Rosenberg. So könnten zum Beispiel in sechs Gärten aktuell 327 Frauen Gemüse anbauen. Die Frauen seien hoch motiviert. Durch den Bau von Bewässerungsbrunnen konnten etwa die Anbauflächen erweitert und die Anbauphasen verlängert werden, so dass die Gärten nun komplett bewirtschaftet sind, führte Strobl aus. Zwei Schulen konnten mit Schulbänken und einem Toilettenblock ergänzt werden.
Ein wichtiger Teil der Arbeit der Mali-Hilfe ist laut Petra Schilling auch die Aufklärung über die Folgen der Mädchenbeschneidung im Landkreis Dioila. Dort wurden die dörflichen „Leader“, die Repräsentanten der Frauen-, Männer- und Jugendgruppen, in Workshops über die Folgen der „Excision“ informiert, ebenso 30 lokale Geburtshelferinnen, die in der Kommune und darüber hinaus tätig sind. Mit der Einbeziehung der Geburtshelferinnen habe man in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht, erzählte Schilling. Sie seien zum Einen wichtige Multiplikatorinnen, auch über die bisherigen 22 Dörfer hinaus. Zum anderen seien sie bei ihrer Tätigkeit oft mit den Folgen der Mädchenbeschneidung konfrontiert. Hildegard Geismann gab bekannt, dass Gudrun Kahl von der Mali-Hilfe beim AsF-Frauentag nächstes Jahr genau darüber informieren wird.
Die Projekte der Mali-Hilfe sind noch hunderte Kilometer von den unsicheren Gebieten in Mali entfernt. Das sei ein großer Vorteil. Trotzdem, so Reinhold Strobl, müsse man wissen, dass die Ernährungssituation in Mali alarmierend sei und es in Mali 370.000 Binnenflüchtlinge gebe. Dort verschärfe die sicherheitspolitische Krise die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung zusätzlich, die schon allgemein unter den klimatischen Veränderungen und Ernteausfällen leidet. Deshalb liege die Mali-Hilfe mit ihrem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ richtig. Wer sich informieren möchte, kann auch unter www.lag-malihilfe.de einen Film anschauen oder spenden. In Sulzbach-Rosenberg habe man vor, sich bei passenden Veranstaltungen mit einem Informationsstand zu beteiligen.
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