Florian Streibl, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im bayerischen Landtag, und sein Abgeordneten-Kollege aus der Oberpfalz, Tobias Gotthardt, haben am Dienstagnachmittag Rabbiner Elias Dray in Amberg besucht. Dass jüdisches Leben zu Bayern und zu Deutschland gehöre, betonten beide mehrfach. Gotthardt sprach eine Resolution an, in der sich "alle demokratischen Fraktionen im bayerischen Landtag" zu einem klaren "Nein zu Antisemitismus" bekannt haben.
Elias Dray stellte kurz die Entwicklung der Gemeinde vor und sprach das an, was ihm wichtig ist: eine lebendige Gemeinde zu haben, die offen ist für alle Menschen, die das Judentum näher kennenlernen möchten. Dazu zählen auch Programmpunkte der Festwoche zur Rückkehr der 228 Jahre alten Sulzbacher Torarolle, die in Israel restauriert wurde und deren letzte Buchstaben am Holocaust-Gedenktag im Bundestag vollendet worden waren. Dray kündigte ein koscheres Kochen und eine gemeinsame Feier des Schabbats, aber auch Fortbildungen für Lehrer und Polizeibeamte, aber auch Workshops für Schüler an.
Stolz erzählte Dray, dass die Kultusgemeinde wieder eine jüdische Abiturklasse hat: Elftklässler, die nächstes Jahr ihre Prüfung in jüdischer Religionslehre machen werden. Dray erinnerte sich an seine Bar Mizwa in der Synagoge. Damals, 1990, sei es schwierig gewesen, die für einen jüdischen Gottesdienst – und eben auch die Feier zur religiösen Mündigkeit – erforderliche Anzahl an erwachsenen Männern (Minjan) zusammenzubekommen.
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