Amberg
12.07.2023 - 16:40 Uhr

Lebenshilfe: Werkstattmitarbeiter haben Fragen an die Politik

In den Jura-Werkstätten in Amberg haben die Werkstatt-Räte Fragen an die Politik gestellt. Der Landtagsabgeordnete Harald Schwartz von der Partei CSU war da. Es ging um gute Bezahlung, um die Arbeit in der Werkstatt und um Barrierefreiheit.

Die Mitarbeiter der Jurawerkstätten der Lebenshilfe sind gespannt auf die Landtagswahl. Die Landtagswahl findet im Oktober statt. Dabei wird entschieden, wer den Freistaat Bayern in den kommenden fünf Jahren regiert. Vor der Wahl haben die Werkstatt-Räte in der Oberpfalz Wahlprüfsteine formuliert. Sie wollen mitsprechen, wie die Politik in Zukunft die Interessen von Menschen mit Behinderung besser umsetzen kann. Dafür haben sich die Werkstatt-Räte aus den Werkstätten in der Oberpfalz mit dem Landtagsabgeordneten von der Partei CSU, Harald Schwartz, in den Jura-Werkstätten in Amberg getroffen. Die Werkstatt-Räte wollen, dass Menschen mit Behinderung noch besser mit allen anderen Menschen leben können. Die Wünsche und Probleme von Menschen mit Behinderung sollen wahrgenommen werden.

Die Werkstatt-Räte haben viele Fragen an den Landtagsabgeordneten Harald Schwartz von der Partei CSU gestellt. Die Werkstatt-Räte haben sich ein paar Bereiche ausgesucht. Ein Punkt war die UN-Behindertenrechtskonvention. Die UN-Behindertenrechtskonvention sagt, dass Menschen mit Behinderung in das alltägliche Leben aller anderen Menschen miteinbezogen werden sollen. Das gilt für die Freizeit und auch für den Beruf.

Bei dem Treffen in den Jura-Werkstätten in Amberg war die Frage, ob die Werkstatt gut oder schlecht für die Inklusion ist. Die Werkstatt-Räte haben gesagt, dass sie Angst haben, dass die Werkstatt in Amberg geschlossen werden könnte. Die Behindertenrechtskonvention will, dass viele Menschen mit Behinderung einen Beruf in der freien Wirtschaft machen sollen. Der Landtagsabgeordnete von der Partei CSU, Harald Schwartz, sagte, dass der Freistaat Bayern schon viel Geld für die Werkstatt in Amberg ausgegeben hat. „Das haben wir gemacht, weil wir wollen, dass die Werkstatt bleibt, wie sie ist.“ Jeder kann selber entscheiden, ob er in der Werkstatt bleiben will.

Auch woanders arbeiten

Es gibt aber auch Mitarbeiter, die außerhalb der Werkstatt arbeiten möchten. Das ist nicht immer leicht. Gabrielle Heil vom Heilpädagogischen Zentrum Irchenrieth hat gesprochen. Sie sagte, dass viele Firmen gar kein Interesse daran haben, Menschen mit Behinderung einzustellen. Der Landtagsabgeordnete Harald Schwartz von der Partei CSU sagte, dass es schon viele Firmen gibt, die Menschen mit Behinderung einen Job anbieten. Aber das klappt nicht immer. Ingo Kraus ist Werkstattrat-Chef in Irchenrieth. Er sagte, dass er im Fußballverein gut integriert ist. Ob das bei den Firmen auch so ist, weiß Ingo Kraus aber nicht.

Mehr Geld für die Arbeit

Der Chef der Oberpfälzer Werkstatt-Räte heißt Joachim Gradl. Seine Frage war, ob die Mitarbeiter in der Werkstatt mehr Geld bekommen. „Wir machen gute Arbeit und bekommen nur ein Taschengeld.“ Joachim Gradl will, dass alle Mitarbeiter fair bezahlt werden.

Viele Mitarbeiter in den Werkstätten dürfen ihr Weihnachtsgeld nicht behalten. Der Landtagsabgeordnete Harald Schwartz sagte, dass seine Kollegin das dem Bundestag sagen soll. Sie heißt Susanne Hierl und ist eine Abgeordnete im Bundestag. Eine andere Idee ist ein Basisgeld für alle Mitarbeiter. Das hat den Vorteil, dass keiner mehr bei den Ämtern Anträge stellen muss. Es ist aber noch nicht klar, ob es bald ein Basisgeld gibt. Harald Schwartz von der Partei CSU findet die Idee mit dem Basisgeld gut.

Im Alltag gibt es immer noch viele Barrieren für Menschen mit Behinderung. Der Werkstatt-Rat Joachim Gradl wollte wissen, was die Politik dagegen tut. Der Landtagsabgeordnete Harald Schwartz von der Partei CSU sagte, dass das schwierig ist. Manchmal gibt es Gesetze, die alles barrierefrei machen wollen. Diese Gesetze machen aber Probleme beim Bauen. Es sollen Häuser für Menschen mit Behinderung neu gebaut werden. Alte Häuser müssen dann aber viele Vorgaben umsetzen, um für das Gesetz behindertengerecht zu sein.

Für Gabrielle Reil vom Heilpädagogischen Zentrum in Irchenrieth ist das ein Problem. „Menschen mit Behinderung haben oft gar nicht die Möglichkeit, in einer Wohnsiedlung zu wohnen.“ Harald Schwartz von der Partei CSU sagte aber, dass Bayern schon sehr weit bei der Barrierefreiheit ist. Neue Häuser werden heute immer so gebaut, dass sie barrierefrei sind. Bei alten Gebäuden ist es manchmal schwierig, die Vorgaben von heute umzusetzen.

Problem mit der Rente

Was passiert, wenn man in Rente geht? Auch das war ein Thema. Oft werden die Leute einsam, wenn sie nicht mehr in die Werkstatt gehen können. Eine Werkstatt-Rätin sagte: „Viele haben Angst in Rente zu gehen. Sie wollen das nicht.“ Eine Idee ist eine Gruppe für Rentner in der Werkstatt, damit sie weiter ihre Freunde treffen können. Aber dafür braucht es Personal und eine Bus, damit die Menschen mobil bleiben.

Der Landtagsabgeordnete Harald Schwartz von der Partei CSU sagte am Ende des Gesprächs: „Solche Gespräche sind sehr wichtig. Sie führen dazu, dass man etwas lernt. Man bekommt neue Einblicke und neue Ideen.“

Info:

Leichte und einfache Sprache

Dieser Text ist in einfacher Sprache geschrieben. Es gibt einen Unterschied zur leichten Sprache.

  • Leichte Sprache verfügt über spezielle Regeln und Strukturen, wie beispielsweise eine begrenzte Anzahl an Wörtern und eine einfache Satzstruktur, um den Text für die Leser verständlicher zu machen. Die Sätze stehen in einzelnen Zeilen.
  • Einfache Sprache hat keine festen Regeln und ist weniger normiert. Es gibt aber Empfehlungen. Sie ist komplexer als die leichte Sprache. Nebensätze sind möglich, sollten aber keine Fremdwörter enthalten. Es gibt einen Fließtext.
  • Leichte Sprache richtet sich an Menschen mit Lernschwierigkeiten, mit Demenz oder Menschen, die Deutsch lernen oder nicht gut lesen können.
  • Texte in einfacher Sprache richten sich an Menschen mit niedriger Lesekompetenz und an Menschen mit Deutsch als Zweitsprache.
  • Mehr Infos zum Thema unter www.inklusiv.online.de
 
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