Seit Oktober lag der Orden beim Amberger Oberbürgermeister. Doch in Zeiten der Corona-Pandemie wollte Michael Cerny abwarten, bis die Verleihung in einem entsprechenden festlichen Rahmen erfolgen konnte. Am Samstag nun durfte der Rathauschef im Beisein von Familie und Weggefährten im großen Rathaussaal offiziell seinen Dank für das Engagement von Stadtrat und Vereinsmensch Rudolf Maier aussprechen.
Im Bereich Politik war das Jahr 1964 ein wichtiger Einschnitt in Maiers Vita. Damals trat er in die CSU ein und schlug damit eine langjährige kommunalpolitische Laufbahn ein. 1996 wurde er in den Stadtrat gewählt, dem er bis heute angehört. Von 2008 bis 2014 übernahm er als Dritter Bürgermeister die Stellvertretung von OB Wolfgang Dandorfer, der am Samstag bei der Ordensverleihung einer der geladenen Ehrengäste war. Cerny war in dieser Zeit Zweiter Bürgermeister, wie er in seiner Laudatio in Erinnerung rief.
Jetzt Chef der Senioren-Union
Der amtierende Oberbürgermeister bedankte sich bei der Gelegenheit auch bei Maiers Ehefrau Annemarie: „Wer Rudi kennt, der weiß, dass seine vielfältigen Ämter sicher oft nicht zu 100 Prozent kompatibel mit den Wünschen des Rests der Familie in Einklang zu bringen waren." Der Oberbürgermeister hob auch Maiers Engagement in der CSU hervor: Von 1973 bis 1996 war der Geehrte Vorsitzender des Ortsvereins Eisberg-Luitpoldhöhe, inzwischen ist er dort auch Ehrenvorsitzender. Maier gehörte zudem dem Kreisvorstand an. Aktuell leitet er die Senioren-Union, seit 2017 auch deren Bezirksverband.
Auch außerhalb der Partei- und Kommunalpolitik war Maier aktiv. Cerny erinnerte an Maiers "hervorragende Arbeit in der Altstadtsanierung" als leitender Mitarbeiter der Stadtbau, wofür er 1987 die Bayerische Denkmalschutzmedaille erhielt. Dankbar verwies Cerny auf Maiers Wirken als Vorstand des Wohnungsunternehmens, namentlich bei der Schaffung günstigen Wohnraums.
Auch in der Kirche aktiv
Im kirchlichen Bereich tat sich Rudolf Maier als engagierter Christ unter anderem im Pfarrgemeinderat und in der Kirchenverwaltung von St. Georg hervor, war Gründungsmitglied im Orgelbauverein der Pfarrei und Mitglied im Katholikenausschuss beziehungsweise im Dekanat Amberg.
Trotz seiner vielen Ehrenämter erklärte sich Maier bereit, von 1997 bis 2001 das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden im TV 1861 zu übernehmen, um danach neun Jahre lang selbst den Verein zu führen. „Nicht zuletzt durch sein Zutun gelangte der TV in Zeiten von Mitgliederschwund wieder in ruhigeres Fahrwasser“, hob Cerny hervor. Was weitere Ehrenämter anbelangt, so erinnerte Cerny daran, dass Maier als begeisterter Bergwanderer seit 2017 die Sektion Amberg des Bayerischen Waldvereins leitet und fast 20 Jahre lang als ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht im Einsatz war.
Spitzbübische Art
Neben all seinen Verdiensten ist Rudolf Maier nach Aussagen Cernys auch zu einem wichtigen Vorbild für die jungen Leute geworden. An seinem Lebensweg könne man gut erkennen, wie man als junger Mensch im Ehrenamt lernt, zu organisieren, Entscheidungen zu treffen und nachhaltige Strukturen zu schaffen. Und der Geehrte selbst? Er bedankte sich auf seine eigene spitzbübische Art: „Das Lob war nicht übertrieben. Es hat gerade gepasst.“ Danach bedankte sich der 77-Jährige auch bei Bernhard Müllers und Franz Badura für deren musikalische Glückwünsche.
„Wer Rudi kennt, der weiß, dass seine vielfältigen Ämter sicher oft nicht zu 100 Prozent kompatibel mit den Wünschen des Rests der Familie in Einklang zu bringen waren."













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