Amberg
12.08.2025 - 13:01 Uhr

Mahnwache in Amberg: Gedenken an Klaus-Peter Beer

Das Bündnis gegen das Vergessen hält die Erinnerung an den vor 30 Jahren getöteten Klaus-Peter Beer wach. Mit der Mahnwache am 7. September soll zugleich ein Zeichen gegen rechte und queerfeindliche Gewalt gesetzt werden.

Mit einer Mahnwache erinnert das Bündnis gegen das Vergessen am 7. September an den vor 30 Jahren brutal getöteten Klaus-Peter Beer. Archivbild: Stephan Huber
Mit einer Mahnwache erinnert das Bündnis gegen das Vergessen am 7. September an den vor 30 Jahren brutal getöteten Klaus-Peter Beer.

Mit einer Kundgebung auf dem Amberger Marktplatz und einem anschließenden Demonstrationszug erinnert das Bündnis gegen das Vergessen am Sonntag, 7. September, um 15 Uhr an Klaus-Peter Beer, den auf den Tag genau vor 30 Jahren zwei Neonazis in Amberg brutal getötet hatten. "Wir wollen dem Vergessen entgegentreten", so Stefan Dietl, Sprecher des Bündnisses, in dem sich Gewerkschaften, Parteijugendverbänden und antifaschistischen Vereinen und Initiativen zusammengeschlossen haben.

Antirassismus-Preis für Dokumentation

Jahrelang sei, so Dietls Kritik, "von offizieller Seite über die Tat der Mantel des Schweigens gehüllt und extrem rechte Gewalt verharmlost" worden. "Erst 2020 wurde der Mord an Klaus-Peter Beer vom Landeskriminalamt Bayern als rechtsmotivierte Gewalttat in die polizeiliche Kriminalstatistik aufgenommen." 2022 veröffentlichte das Bündnis die umfassende Dokumentation "In Gedenken an Klaus-Peter Beer. Neonazistische Gewalt und antifaschistisches Erinnern in Amberg", die bundesweite Beachtung gefunden habe und mit dem renommierten Antirassismus-Preis "Die Gelbe Hand" ausgezeichnet wurde. Im selben Jahr sei mit der Anbringung einer Gedenktafel in der Nähe des Tatorts eine langjährige Forderung des Bündnisses erfüllt worden.

"Zum Opfer wurde Klaus-Peter Beer einzig, weil seine Homosexualität nicht in das faschistische Weltbild seiner Mörder passt", wird Dietl in der Pressemitteilung des Bündnisses zitiert. Mit der Kundgebung wollen die Organisatoren deshalb auch ein Zeichen gegen queerfeindliche Gewalt setzen. "Auch heute sind queere Menschen wieder verstärkt Angriffen und Anfeindungen ausgesetzt", so Dietl. Christopher Street Days würden bedroht, Veranstaltungen gestört, queere Treffpunkte angegriffen. "Während rechte Hetze lauter wird, geraten Sichtbarkeit und Rechte queerer Menschen auch wieder verstärkt unter politischen Beschuss", sagt Dietl. "Dagegen wollen wir laut sein."

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.