"Es wird Zeit, aufzustehen, Gesicht zu zeigen - alle gemeinsam. Gegen die Spalter, Hetzer und Feinde der Demokratie", heißt es in der Ankündigung einer Mahnwache in Amberg. Zu der lädt Amberger Bunt in Absprache mit anderen Akteuren für Samstag, 22. Februar, 16 Uhr, auf den Marktplatz ein. "Dort gedenken wir der Opfer des Anschlags in Hanau", erklärt Michael Sandner von der Gruppierung und fügt hinzu: "Wir wollen ein Zeichen setzen für Demokratie und Menschlichkeit."
Die offenbar durch ein fremdenfeindliches Motiv ausgelöste Gewalttat im hessischen Hanau, bei der zehn Menschen und der Todesschütze selbst ums Leben kamen, löste bereits am Donnerstagabend bundesweit Kundgebungen aus, bei denen die Teilnehmer ihre Betroffenheit bekundeten. Die Generalbundesanwaltschaft stufte das Verbrechen als "Verdacht einer terroristischen Gewalttat" ein.
Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny nimmt Stellung
„Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen der Opfer und den Verletzten, wir wünschen ihnen viel Kraft und Beistand in dieser schweren Zeit“, betont Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny und bezieht dabei auch seine Kollegen des Stadtrates mit ein. Die Tat in Hanau nimmt Cerny zum Anlass, noch einmal an das Bekenntnis zu erinnern, das das gesamte Gremium im Oktober 2018 abgegeben hatte. „Ausgrenzung und Hass dürfen bei uns keinen Platz finden“, heißt es in dieser Erklärung.
„Daran möchte ich anknüpfen und nochmals deutlich machen, wie wichtig es ist, dass wir uns zu den demokratischen, rechtlichen und sozialen Grundwerten unseres Staates bekennen und uns gegen alles wenden, was diese angreift und erschüttert“, so der Amberger Oberbürgermeister. Denn offensichtlich habe sich dieser Täter, auch wenn in seinem Fall zusätzlich psychische Probleme eine Rolle spielten, von populistischen und rechtsextremistischen Aussagen anderer beeinflussen und zu diesem sinnlosen Tun verleiten lassen.
Cerny macht deutlich: „Wer selbst in Parlamenten öffentlich mit rassistischen Äußerungen zündelt, wird so zum Wegbereiter von Gewalt und Terror.“ Der Oberbürgermeister stellt fest, dass „wir für ein weltoffenes, soziales, solidarisches und friedliches Miteinander stehen, in dem die Menschenwürde jedes einzelnen das höchste Gut ist“. Dass diese eigentlich doch so selbstverständliche Haltung offenbar nicht von allen geteilt werde und damit zu sinnlosem Leid bei unschuldigen Menschen führe, sei unfassbar und hinterlasse nicht nur bei den Betroffenen, sondern auch in der Gesellschaft große Wunden, heißt es in der Stellungnahme aus dem Amberger Rathaus.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.