„Ich war ein glühender Anhänger von Willy Brandt“, nannte Mario Kosche den Grund seines Parteieintritts in die SPD vor mehr als 50 Jahren. Seit dem 1. Mai 1972 ist der ehemalige Jugendpfleger der Stadt Amberg ein „Roter“. Auch wenn es in der Vergangenheit nicht immer eine schöne Zeit in der SPD gewesen sei, wie er einräumte. Jetzt ehrte ihn der SPD-Stadtverband bei seiner Mitgliederversammlung. Als Geschenk erhielt Kosche ein Buch mit dem Titel „Man hat sich bemüht“, geschrieben von Willy Brandt.
Bei der SPD-Versammlung in der Alten Kaserne ging es vor allem darum, die Delegierten zu wählen, nicht für die Landtags- und Bezirkstagswahl 2023, sondern für die Europawahl 2024. „Der Wahlkalender gönnt den Parteien keine wahlfreien Jahre“, meinte Dieter Weiß, der SPD-Stadtverbandsvorsitzende. Denn 2025 stehen nämlich schon wieder die Bundestagswahlen, 2026 dann die Kommunalwahlen an. Als Delegierte für die Nominierungskonferenz der Europaabgeordneten wurden Birgit Fruth, Rita Weber, Stefan Oska und Elias Ley gewählt.
Birgit Fruth, die SPD-Fraktionsvorsitzende im Amberger Stadtrat, berichtete, beim Thema Bürgerspital sei man jetzt optimistisch, nachdem das Baureferat verschiedene Varianten auf der Basis der Vorschläge des gewählten Bürgerrats mit dem Fokus auf kleinteiligen Einzelhandel und mehr Wohnraum vorgestellt habe. „Hauptsache, es kommt jetzt endlich etwas dort hin“, formuliert Fruth die Meinung der SPD, nachdem der Stadtrat jetzt schon seit mehr als neun Jahren um eine Lösung ringt. Die SPD-Fraktion begrüße dabei ausdrücklich die Erweiterung der vorhandenen Tiefgarage. „In der heutigen Zeit ist bei der Schaffung von Wohnraum ein Tiefgaragenplatz ein Muss.“
Ärgerlich sei der Stillstand beim Neubau der Bergwirtschaft. „Es ist schon bedauerlich, dass beim kommenden Bergfest der Bauzaun immer noch da oben steht“, meinte Fruth. Die Planungen zur Umsetzung des Radwegekonzepts in Amberg begrüße die SPD sehr. „Man darf aber dabei die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger nicht gegeneinander ausspielen“, mahnte sie. Dieter Spörl, SPD-Urgestein mit 42 Jahre Erfahrung als Amberger Stadtrat, wies auf den teilweise maroden Zustand des bestehenden Radwegenetzes hin: „Manche Radwege sind in einem katastrophalen Zustand.“ Spörl forderte außerdem die SPD-Fraktion auf, den Amberger Bahnhof auf die Prioritäten-Liste zu setzen. „Ich fürchte nämlich, dass ich sonst einen barrierefreien Bahnhof in Amberg nicht mehr erleben werde“, sagte der 83-Jährige.













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