Amberg
18.05.2022 - 12:10 Uhr

Mehr als 1.000 Euro für die Pressefreiheit

Gerade der Ukraine-Krieg zeigt derzeit wieder, wie wichtig die Freiheit der Presse ist. Organisationen wie "Reporter ohne Grenzen" können daher jeden Euro an Unterstützung gebrauchen.

Pressefreiheit ist ein hohes Gut. Dafür spenden die Wirtschaftsjunioren. Im Bild von links:: Yvonne Schieder, Dieter Kohl, Daniela Dibelius von Reporter ohne Grenzen, Markus Zierhut, Theresia Wissinger sowie Stefan Mühleisen. Bild: Marco Kleindienst/exb
Pressefreiheit ist ein hohes Gut. Dafür spenden die Wirtschaftsjunioren. Im Bild von links:: Yvonne Schieder, Dieter Kohl, Daniela Dibelius von Reporter ohne Grenzen, Markus Zierhut, Theresia Wissinger sowie Stefan Mühleisen.

Die lange Bahnfahrt aus dem Berliner Büro des Vereines Reporter ohne Grenzen nach Amberg nahm Daniela Dibelius gerne auf sich. Die Fundraising-Referentin der Organisation reiste extra aus der Hauptstadt in die Oberpfalz, um von den Wirtschaftsjunioren Amberg-Sulzbach einen symbolischen Scheck von 1.040 Euro entgegenzunehmen. Dibelius nahm es als kleine Ablenkung, da sie seit dem 24. Februar, nachdem die russischen Truppen in die Ukraine einmarschiert sind, praktisch durchgehend arbeite. 

Damit die Wirtschaftsjunioren Amberg-Sulzbach diese Summe überreichen können, hat sich der Verband einiges einfallen lassen. Beim Galaabend der Delegiertenkonferenz im vergangenen Jahr, organisierten sie eine Versteigerung sowie Verlosung. Die Preise reichten von Kunstdrucken des A.K.T. Kunstvereins, Amberger Bierlikör oder einer Nacht im kleinsten Hotel der Welt – dem Eh'häusl. Erstanden wurde der Hauptpreis von einem frisch verlobten deutsch-tschechischen Paar, welches sich vor Jahren bei einem internationalen Treffen der Wirtschaftsjunioren kennenlernte.

Pressefreiheit ist Meinungsfreiheit

Der Erlös der Aktionen gehe nun an Reporter ohne Grenzen, heißt es in einer Mitteilung der Wirtschaftsjunioren. “Als junge Unternehmer liegt uns die freie Meinungsbildung besonders am Herzen. Die Basis einer Demokratie und freien Wirtschaft ist nun mal die Pressefreiheit”, erklärt Vorstandssprecherin Theresia Wissinger die Wahl des Spendenempfängers. Das Geld komme aktuell beispielsweise einem Exil-Medienprojekt zugute oder werde in Technik gesteckt, welche Geoblocking ausschaltet, um russische Zensur zu umgehen. Außerdem setze sich der Nothilfebereich von Reporter ohne Grenzen derzeit für Journalisten aus Charkiw oder Kiew ein. 

Die Mehrheit des Wirtschaftsjunioren Vorstandes sowie Organisatoren der Delegiertenkonferenz, sprach sich dafür aus, den Betrag Reporter ohne Grenzen zur Verfügung zu stellen. “Spenden von kleinen Vereinen sind sehr wichtig für uns, da sie unsere Unabhängigkeit garantieren” so Dibelius. Auf die Frage, was sie machen würde, wenn der Fußballverband aus Katar eine Großspende ankündigen würde, antwortet Dibelius mit einem Kopfschütteln: “Das würden wir ablehnen”.

 
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