Amberg
13.10.2019 - 15:43 Uhr

Mensch ärgere Dich nicht – dauerhaft im Stadtmuseum

Sein Durchbruch gelang ihm nach dem Krieg: 1918 wurde „Mensch ärgere Dich nicht“ von Friedrich Schmidt zum Erfolg. Vom Original bis zum digitalen Leuchtspiel ist ab jetzt die ganze Geschichte im Stadtmuseum nachzuvollziehen.

Die Initiatorin des Mensch-ärgere-Dich-nicht-Fiebers, Brigitte Netta, erzählte über die Anfänge von Friedrich Schmidt. Sichtlich gerührt und dankbar zeigte sich die Bürgermeisterin und kürte mit den vergangenen Erfolgen Amberg zur "MäDn-Hauptstadt". Bild: dwi
Die Initiatorin des Mensch-ärgere-Dich-nicht-Fiebers, Brigitte Netta, erzählte über die Anfänge von Friedrich Schmidt. Sichtlich gerührt und dankbar zeigte sich die Bürgermeisterin und kürte mit den vergangenen Erfolgen Amberg zur "MäDn-Hauptstadt".

Über eine Million Spiele wurden innerhalb von zwei Jahren bis 1920 für 35 Pfennig verkauft. Heute gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Editionen, die sich größter Beliebtheit erfreuen – bis auf eine, die sich nicht so recht durchsetzen mochte. „Politiker, ärgere Dich nicht“ ist die einzige Variante, die nicht zum Verkaufsschlager gehörte. Trotzdem ist dieses Spiel im Stadtmuseum ausgestellt. Denn in der „MäDn-Hauptstadt Amberg“ soll Schmidt gebührend gefeiert werden.

Sichtlich gerührt vom Erfolg, von den vielen Ehrenamtlichen, Stadt- und Landkreisbewohnern war bei der Eröffnung der Dauerausstellung am Sonntag vor allem Initiatorin Brigitte Netta. „Am Anfang stand im Januar 2015 die Anfrage an Stadtarchivar Dr. Johannes Laschinger: Wo ist das Geburtshaus von Friedrich Schmidt?“ Hartnäckig habe sich der Historiker auf die Suche gemacht. Bereits ein Jahr später folgte die Bepflasterung des Spiels im XXL-Format.

Hanna Regina Uber und Robert Diem kreierten die Gedenktafel für das Geburtshaus, und der Stadtarchivar sowie Hannelore Zapf entwickelten einen Tourplan „Auf den Spuren von Joseph Friedrich Schmidt“. Zug um Zug ohne große Wurfaktion gelang es der Bürgermeisterin, eines der größten Ereignisse in Amberg zu organisieren: den Weltrekord im Nicht-Ärgern mit 375 Spielfeldern und 1692 Teilnehmern. Die OTH legte nach und bespielte das größte Feld mit 3816,145 Quadratmetern.

Für Judith von Rauchbauer war es nur eine Frage der Zeit, bis die Dauerausstellung konzeptioniert und für die Öffentlichkeit zugänglich ist. „Viele Stunden der Recherche, viele Einkäufe mussten getätigt und viele Gespräche geführt werden“, erzählte die Leiterin des Stadtmuseums. Letztendlich ist auch dieses Werk vollbracht. Von Postkarten, der Original-Version bis zum Mainzelmännchen und einer gläsernen Variante – die Geschichten und Spiele aus fernen Ländern sind so viel mehr als nur das erheiternde Brettspiel. Sogar der Klassiker von Gerhard Polt mit seinem Sketch von 1979 ist in Dauerschleife zu sehen: „Du bist dran, Malefiz, 'etz wird gwürfelt!“

Vier Tore im Amberger Original. Dieses Schmuckstück zum Bespielen habe weite Kreise gezogen, denn OB Michael Cerny habe immer eines im Gepäck, erzählte Brigitte Netta, die Initiatorin des Mensch-ärgere-Dich-nicht-Fiebers. Bild: dwi
Vier Tore im Amberger Original. Dieses Schmuckstück zum Bespielen habe weite Kreise gezogen, denn OB Michael Cerny habe immer eines im Gepäck, erzählte Brigitte Netta, die Initiatorin des Mensch-ärgere-Dich-nicht-Fiebers.
 
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