Es ist schon erstaunlich, heißt es in einer Presse-Info, die Lebenshilfe Amberg-Sulzbach ist ein eingetragener Verein, aber unter seinem Dach sind mit dem Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) am Haager Weg, den Jura-Werkstätten an der Raiffeisenstraße und den Jura-Wohnstätten an der Hölderlinstraße drei Einrichtungen angesiedelt, die eine Riesenaufgabe erfüllen.
Bei der Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Amberg-Sulzbach informierte Vorsitzender Eduard Freisinger die Mitglieder über die Geschäftsentwicklung der drei Standbeine. Auch das zurückliegende Geschäftsjahr war laut Freisinger geprägt von der Corona-Pandemie, die die Arbeit der Mitarbeiter mit den zu betreuenden Menschen mit Behinderung extrem erschwerten. „Das zerrte bei allen an den Nerven.“
Mit Stolz verwies Eduard Freisinger darauf, dass sich seit der Gründung des Vereins 1969 durch Eltern von behinderten Kindern und Erwachsenen "immens viel" in diesem Bereich getan hat. Jährlich nimmt die Zahl der geförderten und betreuten Kinder zu. Allein im (vor)-schulischen Bereich sind es 1079 junge Menschen. Sie verteilen sich auf die schulvorbereitenden Einrichtungen und die Rupert-Egenberger-Schule. Derzeit betreuen die 839 Mitarbeitenden insgesamt 1647 Menschen mit Behinderungen. Das Einzugsgebiet des Vereins umfasst die Stadt Amberg, den Landkreis Amberg-Sulzbach und den westlichen Teil vom Landkreis Schwandorf, heißt es in der Meldung.
Erfreuliches brachte der Rechenschaftsbericht über die drei Vereine HPZ, Jura-Werkstätten und Jura-Wohnstätten. Trotz der Pandemie und den mit ihr verbundenen strengen Hygieneauflagen konnten alle drei Bereiche eine schwarze Null vorweisen, bei insgesamt knapp 44 Millionen Euro Einnahmen und Ausgaben. Mehr als 50 Prozent betrugen dabei die Personalausgaben. Freisinger hob hervor: „Grundsätzlich steht der Verein auf gesunden Beinen, aber trotzdem bedarf es der ständigen Qualitätsentwicklung und der Fortbildung der Mitarbeitenden“. Er verwies weiter auf die nach wie vor angespannte Personallage durch den Fachkräftemangel. Vor allem in den Bereichen Heilerziehungspflege und Logopädie wird es immer schwieriger Personal zu finden, um die erhöhte Nachfrage zu decken, so Freisinger. Sorge bereitet ihm auch die Altersstruktur der Belegschaft, wo der Anteil der Mitarbeitenden zwischen 40 und 60 Jahren immer größer wird. Ein großer Unsicherheitsfaktor sind auch die Energiepreise und die allgemeinen Preissteigerungen.
Einen großen Brocken, den der Verein zu bewältigen hat, stellt derzeit der Bau der neuen Appartementanlage am Haager Weg mit einem Investitionsvolumen von sechs Millionen Euro dar. An diesem Beispiel machte der Vorsitzende auch deutlich, dass solche Baumaßnahmen auch eine notwendige Weiterentwicklung der Vereinsstruktur notwendig macht. Die Schaffung von „Stabsstellen“ im Verein für die Bereiche Baumaßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit und offene Hilfen mit Beratung müssen künftig dem Vorstand unterstützend zur Seite stehen. Einstimmig wurde auch die Erhöhung des Mindestbeitrages von 30 auf 35 Euro angenommen. Für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit wurden geehrt: Rudolf Martin, Günther Sperber, Georg Weigert, Ingrid Bösl, Maria Dotzler und Marita Kurcyk.
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