Etliche Leser äußerten Zweifel an dieser Zahl, über die wir in unserer Dienstagsausgabe berichteten (www.onetz.de/2811500), hielten sie für zu hoch oder statistisch verfälscht. Nachgefragt bei Professor Horst Rottmann von der Ostbayerischen technischen Hochschule Amberg-Weiden, einem Experten für Volkswirtschaftslehre, Statistik und Finanzmarktanalyse.
ONETZ: Herr Professor, passen die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zu den Erhebungen, die Sie als Wissenschaftler kennen?
Professor Horst Rottmann: Die Zahlen passen von der Größenordnung zu den Erhebungen des Statistischen Bundesamts.
ONETZ: Im Artikel ist von einem Einkommenszuwachs in der Region die Rede. Deckt sich das mit der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region, die Sie feststellen können?
Professor Horst Rottmann: Wir erlebten in den letzten Jahren in Deutschland und auch in den verschiedenen Regionen Bayerns einen wirtschaftlichen Aufschwung. Damit gingen steigende Beschäftigungs- und rückläufige Arbeitslosenzahlen einher, was wiederum zu steigenden Löhnen führt.
ONETZ: Für die Auswertung der Zahlen wurde der Median verwendet. Was ist der Unterschied zum Durchschnittswert und warum eignet er sich bei dieser Auswertung besser?
Professor Horst Rottmann: Der Median teilt die der Größe nach sortierten Werte genau in zwei Hälften. Der mittlere Wert entspricht dem Median. Bei einer rechtsschiefen Verteilung (wenige Beobachtungen mit sehr hohen Verdiensten) ist der gewöhnliche Durchschnitt größer als der Median. Das ist bei Einkommenserhebungen gewöhnlich der Fall. Der Median ist robuster gegenüber extrem großen Werten oder bei linksschiefen Verteilungen gegenüber extrem kleinen Werten. Der Median wird also nicht von extremen Werten beeinflusst.
















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