Dass Karin Rabhansl und Aljosha Konter ihren Weg nach Amberg fanden, ist der spontanen Ader von Konstantin Schatz zu verdanken. Erst vor einem Monat telefonierten Musiker und Hotelier und somit wurde das Atelier Teufelsbäck zu einem Tournee-Ort für die Liedermacher. „Guck nicht so! Ich hab's auch nicht leicht mit mir!“ ist eine Symbiose von weiblicher und männlicher Kultur, eine Fügung zweier Kreativer, die ihren Gefühlen authentisch freien musikalischen Lauf lassen.
Wer aber auf Schmachtfetzen und puren Feminismus hoffte, wurde enttäuscht. Stattdessen beflügeln die Mundart-Sängerin und ihr Kollege mit seinem selbsternannten Genre des „Liebemacher-Pops“, das Oberpfälzer Herz mit eben niederbayerischem und Stuttgarter Charme. In ihren Texten stecken Ehrlichkeit, Witz und Würze. Beide verstehen es, das Publikum mit Leichtigkeit zu begeistern ohne aufdringlich Spaß zu erzwingen. Bodenständig und „grod naus“ mit der Herzlichkeit von langjährigen Freunden. Auch der eine obligatorische Störenfried, der „a weng zvui ins Glaserl gschaut hod“, wurde schlagfertig, aber mit viel Liebe, zum Schweigen gebracht. Die Musik macht's.
Welthit übersetzt
Karin Rabhansl präsentierte eine besondere Gabe ihrerseits: Sie übersetzte einen Welthit, der ihr Leben prägte. Mit dem ihr in die Wiege gelegten Dialekt und mit Metaphern, die für Bayern relevant sind, entstand „Wenns dir a Freid mocht“. Nach einer langen Prozedur, die Übersetzungen und Verträge beinhalten, bekam Rabhansl schließlich die Rechte an Scheryl Crow's „If it makes you happy“ und konnte ihre Version auf dem Album „Tod und Teufel“ veröffentlichen. Mit der Mundart-Übersetzung interpretiert sie nicht nur Sinn und Melodie, sondern integriert niederbayerische Nostalgie und Lebensweise. Später versuchte es die Wahl-Nürnbergerin noch einmal mit einer Freigabe von einem Lied von Tom Petty, jedoch gibt dieser US-Star keine Rechte her.
Aljosha Konter besuchte in seiner Jugend ein Konzert der „Ärzte“ und beschloss in diesem Moment, er wolle Rockstar werden. Jedoch wandte er sich nicht dem Punk-Rock zu, sondern lässt „Liebemacher-Pop“ entstehen. Er zupft auf der Gitarre und sucht nach einer Melodie, besingt diese mit einem Fantasie-Deutsch bis die perfekte Reihenfolge an lyrischer Zufriedenheit erreicht ist. Besonnenes und Lebensgeschichten sind das Ergebnis – immer mit Liebe beträufelt. Sein nächstes Ziel ist es, in jeder bayerischen Stadt gespielt zu haben. Das Publikum liebte das Duo und freut sich bereits auf November und Dezember, wenn Karin Rabhansl und Aljosha Konter – diesmal getrennt voneinander – ihre musikalischen Künste im Hinterhof des Ateliers Teufelsbäck zum Besten geben.
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