Amberg
27.10.2025 - 17:04 Uhr

Nacht der offenen Gotteshäuser in Amberg berührt

Zehn Gotteshäuser und die Stadt Amberg luden am Samstag zu einem "inspirierenden Abend" ein: Eine Synagoge, fünf katholische, zwei evangelische sowie eine russisch-orthodoxe Kirche und eine Moschee öffneten ihre Tore für Interessierte.

Eine beeindruckende Zahl an Gotteshäusern bot am Samstag in Amberg ein besonderes Programm zur "Nacht der offenen Gotteshäuser" an - doch auch für ehrgeizige Interessierte waren zehn übers Stadtgebiet verteilte Programmpunkte innerhalb weniger Stunden nicht zu schaffen. Die meisten waren eher darauf ausgerichtet, dass die Besucher sich Zeit nehmen und sich in Ruhe auf die jeweilige Atmosphäre einlassen. Da galt es, für sich selbst die Teile auszuwählen, die einen am meisten interessieren.

Lob der Offenheit

Eine Besonderheit dieser „Nacht“ war sicher, dass man eingeladen war, sich einen Eindruck einer Glaubensrichtung zu verschaffen, die einem bisher eher unbekannt war. Beim Betreten der Russisch-Orthodoxen Kirche der Heiligen Apostel Peter und Paul fiel auf, dass sich Besucher kurz verneigten, bevor sie die Stufen zur Eingangstür hinaufgingen. Drinnen dann war man fasziniert von den vielen Ikonen, die die Wände des Gotteshauses schmücken, das von außen sehr schlicht wirkt, abgesehen von der vergoldeten Spitze des Türmchens. Es war Abendmesse, und Priester Konstantin Suvorov betete in russischer Sprache. Zwischendrin war ein mehrstimmiger Frauenchor zu hören.

Nicht weit davon entfernt rief der Imam der Ditib-Moschee in türkischer Sprache zum Gebet, nachdem er zuvor interessierte Fragen der Besucherinnen und Besucher beantwortet hatte. Zum Betreten des Inneren mussten zuvor die Schuhe abgelegt werden, doch auf dem weichen Teppich ging es sich sehr angenehm. Der Verlauf des Abendgebets wurde erläutert, und die Gäste bekamen anschließend Erfrischungen angeboten.

In der Synagoge konnte man sich per E-Mail zu einer Führung anmelden, um das 1897 erstmals eingeweihte und 1945 wieder eröffnete Gebäude zu besichtigen.

Musikalisches Gotteslob

Konzertcharakter hatten einige der Angebote der katholischen Kirchen. In der Schulkirche erfreuten die vereinten Kräfte des Evangelischen Singkreises Bad Abbach (Leitung: Nicole Specker) und des Kirchenchors Wutschdorf (Leitung: Lukas Schöpf) mit ihrem vollen Chorklang und dem engagierten Vortrag. In Liedern von Bach, Mendelssohn, Bruckner und John Rutter zeigten sie Ausdruckskraft.

In der Basilika St. Martin wurde eine Abendandacht im Stil eines "Evensong" gestaltet: Ein feierliches Abendlob aus der Tradition der Kirche von England. Stadtpfarrer Thomas Helm leitete die Andacht, und Bernhard Müller dirigierte die "Martinsgänse", die von Keyboard, E-Bass und Schlagzeug unterstützt wurden. Die Gemeinde sang die Refrains mit.

Die Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit lud zu einem Taizé-Gebet ein. Dazu war die Kirche von einem Kerzenmeer erhellt, und Gesang mit begleitendem Instrumentalensemble ergänzten die Texte stimmungsvoll. Schon davor hatte Pfarrer Josef Irlbacher eine Messe für die Ehejubilare der Pfarreiengemeinschaft am Mariahilfberg gefeiert. Der musikalische Höhepunkt: Franz Baduras Trompetenspiel, begleitet von Christian Farnbauer an der Orgel.

In der Friedhofskirche St. Katharina ließ das Ensemble „Grenzenlos“ aufhorchen mit „Grenzenlose Lieder – neues geistliches Liedgut und mehr“. Die zwölf Sängerinnen und Sänger mit drei Instrumentalisten füllten den Altarraum des Gotteshauses.

Ebenfalls musikalisch wurde es beim Thema „Wohnzimmerkirche“ an der evangelischen Erlöserkirche. Diana Laden brachte bei ihrem Auftritt ihre gefühlvolle und energiegeladene Stimme zur Geltung, die den Gottesdienst im Licht der Wohnzimmerlampen und unter der Himmelsleiter zu einem besonderen Erlebnis machte.

Mit besinnlichen Texten und Liedern wurde eine Andacht in der Pfarrkirche St. Georg von Kaplan Johannes Spindler gehalten. Dazu war die Kirche liebevoll geschmückt. Unter anderem füllte ein gelb-orangefarbenes Tuch die Hälfte des Kirchenraums – darunter ein Anker, der die Hoffnung auf festen Halt symbolisierte.

 
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