Die Lebenshilfe Amberg-Sulzbach ist mit 755 Mitarbeitenden aufgrund ihrer Aufgaben eine personalintensive Einrichtung. Sie stellt aber auch eine Wirtschaftskraft für die Region dar. Immerhin zahlt sie jährlich etwa 26,3 Millionen an Löhnen und Gehältern, wie aus dem Jahreshaushalt 2018 hervorgeht.
Vorsitzender Eduard Freisinger zog in der Jahresmitgliederversammlung positive Bilanz für das zurückliegende Geschäftsjahr. Die Lebenshilfe betreut täglich 1334 Menschen im Heilpädagogischen Zentrum, in der Jura-Werkstätte und in der Jura-Wohnstätte. Daraus erzielte sie 2018 Einnahmen von rund 38 Millionen Euro.
Suche nach Fachpersonal
Die 82 Busse der Lebenshilfe legen jährlich 1,6 Millionen Kilometer zurück, und die Küche in der neuen Werkstätte gibt täglich 1805 Mittagessen aus. Dazu zählt auch das Mittagessen, das die Küche an mehrere Schulen liefert. Freisinger sagte, dass es langsam Probleme mit der Rekrutierung von Fachpersonal vor allem für die Wohnstätten gibt. Zukünftig will sich die Lebenshilfe auch um Menschen mit Autismus kümmern. Es könne nicht sein, dass sie nach Reichenbach abgeschoben werden.
Das geplante dreiteilige Bauvorhaben von Appartements am Haager Weg firmiert unter dem Arbeitstitel "Für ein eigenes Zuhause mit Assistenz für den Alltag". Darunter versteht die Lebenshilfe selbstbestimmtes Wohnen in einem persönlich gestalteten Zuhause und Wohlfühlen innerhalb einer kleinen Nachbarschaft. Laut Freisinger wird die Lebenshilfe in dem Neubau zwölf Einzelappartements, zwei Paar- und drei Familienwohnungen unterbringen, also zwei Bleiben für Familien mit einem behinderten Kind und eine Wohnung speziell für eine Kurzzeitunterbringung, sagte Freisinger.
Zielgruppe sind Menschen mit Behinderung, die unabhängig leben wollen und dabei Begleitung benötigen oder nur eine geeignete Wohnung suchen. Alle Appartements sind barrierefrei zugänglich, einige davon auch für größere Rollstühle geeignet. Das ist laut Freisinger kein klassisches Wohnheim. Jeder soll dort sein eigenes Reich gestalten.
Baubeginn Anfang 2020
Nach ersten Kalkulationen dürften die Kosten bei rund fünf Millionen Euro liegen, die Finanzierung steht aber noch nicht auf sicheren Beinen, wie Freisinger einräumte. "Wir müssen da noch betteln gehen." Baubeginn soll Anfang 2020 sein. Über die Miete könne das Projekt nicht finanziert werden, da die meisten potenziellen Bewohner Grundsicherung beziehen. Durch gesetzliche Vorgaben kommt nach Einschätzungen Freisingers auf den Bezirk, auf die Bewohner und die Lebenshilfe ein großer Verwaltungsaufwand zu.
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