Das Entrée zur Stadt soll aufgemöbelt werden: Wer vom Autobahnzubringer auf der Bundesstraße 85 Richtung Innenstadt unterwegs ist, passiert das verlassene Gelände des ehemaligen Autohauses Zinkl. "Keine ideale Visitenkarte", findet die CSU-Stadtratsfraktion. Sie beantragt nun, die Ziele des laufenden Bebauungsplan-Aufstellungsverfahren zu ändern. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Michael Cerny legt Fraktionschef Dieter Mußemann die Überlegungen dar. "Die CSU-Fraktion möchte keine Fakten schaffen, die einer Änderung der Verkehrsführung ... hinderlich sind", heißt es darin. Ihm und seinen Fraktionskollegen gehe es darum, die Pfleger-Kreuzung und den benachbarten Knotenpunkt Kastler Straße/Hockermühl- und Fuggerstraße umzuplanen, so dass der Verkehr besser fließen kann. Weiterhin will die CSU keine weiteren Sondernutzungsflächen für Einzelhandel - außer für den über die Straße zu verlegenden Norma-Markt - ausweisen. Dagegen spreche das vom Stadtrat beschlossene Einzelhandelsgutachten, das die Innenstadt vor Konkurrenzangeboten auf der grünen Wiese schützen soll. Stattdessen favorisieren die CSU-Stadträte für das Zinkl-Areal Dienstleistungs- oder andere Einrichtungen für die Hochschule. Auch ein Hotel sei denkbar. Dabei sollen Flächen gespart werden. "Das Zinkl-Areal eignet sich für mehrgeschossige Lösungen. Die Parkplätze für den Markt sollten nicht neben dem Gebäude, sondern darunter entstehen." Grundsätzlich sei für den Stadteingang eine ansprechende architektonische Gestaltung anzustreben.
Das Schreiben der CSU im Wortlaut
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die CSU-Stadtratsfraktion fordert, die Ziele im bisherigen Bebauungsplanaufstellungsverfahren 128 ,,An der Kastler Straße" neu zu formulieren und eine Änderung des Verfahrens auf den Weg zu bringen. Hintergrund dafür sind mehrere Punkte:
1. Die CSU-Fraktion möchte keine Fakten schaffen, die einer Änderung der Verkehrsführung und einer damit verbundenen Umplanung der Kreuzungspunkte ,,Hockermühlstraße/ Kastler Straße/ Fuggerstraße bzw. Nürnberger Straße (B85)/ lnfanteriestraße / Hockermühlstraße, zum Beispiel zu einem Kreisverkehrsplatz oder einer leistungsfähigeren Kreuzung, hinderlich sind.
2. Aus Sicht des vom Stadtrat beschlossenen Einzelhandelsgutachtens, sieht die CSU-Fraktion, über eine Umsiedlung des vorhandenen ,,Norma-Standortes" gegenüber dem ,,Zinkl-Areals" hinaus,derzeit keinen vordringlichen Bedarf für die Ausweitung von weiteren Sondernutzungsflächen im Bereich rund um die Fuggerstraße. Anstelle der bisher großflächig geplanten Einzelhandelsflächen sollen aus Sicht der CSU-Fraktion, eher Nutzungen, wie ein Hotel, Bereiche für Dienstleistung bzw. Einrichtungen für die Hochschule berücksichtigt werden. Dabei ist zu prüfen, inwieweit ein vorhabenbezogener Bebauungsplan derartige Planungsziele sowie eine stufenweise Bebauung des Geländes unterstützen kann. Außerdem ist darauf zu achten, dass die neuen Nutzungen keine zusätzliche wesentlicher Verkehrsbelastungen für den Knotenpunkt ,,Nürnberger Straße (B 85) / Infanteriestraße/Hockermühlstraße" erzeugen.
3. Für Nutzungen mit Stellplatzbedarf, wie beispielsweise dem ,,Norma-Markt", ist aus CSU-Sicht, hinsichtlich des Flächenverbrauchs eine möglichst ressourcenschonende Planung unerlässlich. Die CSU-Fraktion schlägt vor, die vorhandene Topografie am ,,Zinkl-Areal" für mehrgeschossige Gebäude zu nutzen. Statt eines ebenerdigen Marktgebäudes mit angrenzendem Parkplatz soll ein mehrstöckiges Gebäude entstehen, in dem die notwendigen Stellplätze in einer Tiefgarage und zusätzliche Nutzungen in den Obergeschossen vorgesehen werden. Ferner legt die CSU-Fraktion Wert darauf dass der westlich gelegene Stadteingang, durch eine ansprechende Architektur möglichst attraktiv entwickelt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Mußemann, CSU-Fraktionsvorsitzender und die CSU-Fraktion
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.