In der Onkologie im Amberger St. Marien-Klinikum gibt es derzeit einen Umbruch. Laut einer Pressemitteilung arbeitet das Team dort mit vielen neuen Therapien. Herausragend sei die Immunonkologie, die mit Immunmedikamenten Krebs behandelt - weg von der klassischen Chemotherapie, hin zur Immuntherapie.
"Diese Immuntherapie muss man sich so vorstellen: Tumore haben die Eigenschaft, dass sie sich dem Immunsystem entziehen. Sie tragen eine Tarnkappe, dadurch erkennt sie unser Immunsystem nicht. Die neuen Medikamente nehmen den Tumorzellen die Tarnkappe ab und damit werden sie für unser eigenes Immunsystem erkennbar und können bekämpft werden", wird der Klinische Leiter des Onkologischen Zentrums am Klinikum St. Marien Amberg Dr. Ludwig Fischer von Weikersthal zitiert.
Weiter sagt er, dass die Immunonkologie völlig neue Therapiemöglichkeiten zur Behandlung vieler Tumore öffnet, oft auch Krebsarten, die durch eine Chemotherapie bisher schlecht zu behandeln gewesen sind. An dieser und weiteren Entwicklungen nimmt das Klinikum Amberg laut Pressemitteilung teil, um den Patienten aus der Region die bestmögliche Therapie anzubieten. Deshalb ist das Klinikum St. Marien bereits seit zehn Jahren Onkologisches Zentrum. Dieses Zentrum zeichne sich durch innovative Therapieangebote, Behandlungen anhand der aktuellen Leitlinien und vor allem durch die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachdisziplinen sowie durch eine überregionale Vernetzung aus.
Enger Austausch mit Erlangen
Das Onkologische Zentrum ist seit 2015 Mitglied des Comprehensive Cancer Center, kurz CCC-EMN, der Universitätsklinik Erlangen. Durch die enge Kooperation mit dem CCC-EMN Erlangen werde eine spitzenmedizinische Versorgung in der Region möglich. Zur Bekräftigung der guten Zusammenarbeit mit dem "Comprehensive Cancer Center" waren jetzt der Direktor des CCC Erlangen, Prof. Dr. Matthias Beckmann, sowie sein Stellvertreter Prof. Dr. Andreas Mackensen, Sprecher des Onkologischen Zentrums des Uniklinikums Erlangen, und Dr. Mandy Wahlbuhl-Becker, die Leiterin der Geschäftsstelle des CCC Erlangen-EMN, zu Besuch im Klinikum.
Derzeit läuft außerdem eine Bewerbung um ein Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT). Von diesen Zentren gibt es in Deutschland zwei, eines in Heidelberg und eines in Dresden. Die Zentren wollen Forschung und Krankenversorgung so eng wie möglich miteinander verknüpfen.
Projekt Biobank
Ein wichtiges Projekt ist dabei auch eine gemeinsame Biobank, in der Gewebeproben für lange Zeit gelagert werden können. Dies ermöglicht eine moderne biomedizinische Forschung, was die Entwicklung neuer Therapien unterstützt. Wenn dieses neue NCT entsteht, soll dieses über ganz Nordbayern und Schwaben aufgebaut werden, wodurch die Bevölkerung noch besser flächendeckend versorgt werden kann.
Fischer von Weikersthal: "Unsere Patienten profitieren unmittelbar von der Spitzenmedizin solcher herausragender Zentren in Verbindung mit der individuellen und engagierten Betreuung vor Ort."
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