Die gute Nachricht gleich vorweg. „Die Stadt Amberg zeichnet sich durch einen hohen Sicherheitsstandard aus." Mit "nur" 2269 Gesamtstraftaten belege die Stadt bayernweit einen Spitzenplatz. Der Mann, der das sagt, muss es wissen: Er heißt Thomas Schöniger und ist der neue Polizeipräsident der Oberpfalz. Er war nun zu Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny gekommen, um sich vorzustellen und mit ihm das jährliche Sicherheitsgespräch zu führen.
Wie zu erfahren war, liege die Aufklärungsquote mit 69,3 Prozent nicht nur deutlich über dem bayerischen (64,4) beziehungsweise bundesweiten Wert (55,6), sondern zeige auch, „dass mehr als zwei Drittel aller Straftaten geklärt werden konnten.“ Um hier Erfolge zu erzielen, reiche die Polizeiarbeit alleine jedoch nicht aus: „Wir brauchen dazu auch die Bürgerinnen und Bürger und ihre Hinweise, wenn sie entsprechende Beobachtungen machen."
Ein Wert ist laut Schöniger entscheidend für das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung: Die Gewaltkriminalität sei mit 112 Vorfällen im Jahr 2022 gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 um 18 Prozent oder 24 Fälle zurückgegangen. Dass es mit 104 beziehungsweise 90 Vorkommnissen in den Jahren 2020 und 2021 eine noch geringere Anzahl an Delikten gegeben hat, liege an der Pandemie.
Weniger Diebstähle
Den niedrigsten Wert im Zehnjahresvergleich – auch hier wieder mit Ausnahme des Corona-Jahres 2021 – hat es dem Polizeipräsidenten zufolge mit 567 gezählten Fällen bei der Diebstahlkriminalität gegeben. Im Vergleich zu 2019 bedeute dies einen Rückgang um neun Prozent und mit einem Anteil von rund 25 Prozent an den Gesamtstraftaten einen „normalen statistischen Wert“.
Eine deutliche Abnahme gegenüber 2019 sei auch bei der Rauschgiftkriminalität festzustellen: Mit 261 Vorkommnissen habe die Polizei hier 35 Prozent weniger Fälle gezählt. Der Polizeipräsident: „Ein drängendes Problem gibt es im Bereich Amberg in dieser Hinsicht nicht.“ Dennoch stehe die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität auch weiterhin im Fokus der Oberpfälzer Polizei.
Mehr Hassrede im Internet
Schöniger kam zudem auf eine besondere Herausforderung zu sprechen, der sich immer mehr Menschen ausgesetzt sehen: der sogenannten Hate Speech, also Hassrede im Internet. In der Oberpfalz seien 2022 insgesamt 35 Taten, unter anderem auch gegenüber Mandatsträgern, gezählt worden. Hinzu kämen 96 Angriffe gegen Amts- und Mandatsträger wie beispielsweise Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, aber auch Attacken gegen Angehörige der Feuerwehr und Rettungskräfte sowie gegen Politikerinnen und Politiker. „Der Ton verschärft sich, der Respekt hat deutlich abgenommen“, bestätigte auch Oberbürgermeister Michael Cerny diese Entwicklung.
Eine Zunahme um 48 Unfälle, was in etwa drei Prozent entspricht, kennzeichnete schließlich die Verkehrslage in der Stadt Amberg im Jahr 2022. Auffällig sei dabei, dass vor allem der Anteil der Unfälle mit Beteiligung von Radfahrerinnen und Radfahrern zugenommen habe. Die Hauptursache dafür ist laut Klaus Müller, dem Leiter des Sachgebiets Ordnungs- und Schutzaufgaben und Verkehr in Regensburg, darin zu suchen, das sich das Radfahren zunehmender Beliebtheit erfreue.













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