"Nach langjährigen Bemühungen", so die Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Marianne Gutwein, kann am 1. Juli das neue Kinder-, Frauen- und Familienzentrum für die Stadt Amberg und den Landkreis seine Pforten öffnen. In der Einrichtung können dann fünf Frauen mit bis zu zehn Kindern untergebracht werden.
Gemeinsam mit SkF-Geschäftsführerin Andrea Graf war Marianne Gutwein ins Amberger Rathaus gekommen. Dort unterzeichnete sie mit Oberbürgermeister Michael Cerny, Landrat Richard Reisinger und dem Leiter des Jobcenters AM-AS, Manfred Tröppl, den Vertrag, in dem die Regularien der Zusammenarbeit mit Stadt, Landkreis und dem Jobcenter sowie zur Finanzierung festgehalten sind. "Ich bin froh und erleichtert, dass das Projekt jetzt abgeschlossen werden kann", stellte Oberbürgermeister Michael Cerny bei dieser Gelegenheit fest und machte deutlich: "Mit dem SkF haben wir einen langjährigen, erfahrenen Partner an unserer Seite."
"Ich freue mich, dass uns dieses Refugium ortsnah zur Verfügung steht und wir es für die Unterbringung bedrohter Frauen nutzen können", ergänzte Richard Reisinger, nachdem die Unterschriften unter den Kontrakt gesetzt worden waren. Auch nach Ansicht von Manfred Tröppl, der den vierten Partner im Bunde, das Jobcenter, vertrat, ist es "sinnvoll und sehr gut, dass jetzt eine Lösung mit kurzen Wegen gefunden werden konnte".
Ab dem 1. Juli bietet das Zentrum Frauen und ihren Kindern, die von Gewalt betroffen sind, vorübergehend Schutz und Unterkunft. Die Frauen erhalten neben einer geschützten Wohnmöglichkeit professionelle Beratung und Unterstützung bei ihrer Lebensplanung. Die Basis dafür bildet das Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe".
Das Zentrum nimmt Frauen ab 18 Jahren mit und ohne Kinder auf, die physische, psychische, sexuelle, ökonomische oder soziale Gewalt im familiären Umfeld oder sozialen Nahraum erlebt haben oder davon bedroht sind - unabhängig von ihrer regionalen, nationalen, kulturellen oder konfessionellen Herkunft. Jungen werden nur bis zum Alter von 14 Jahren mit aufgenommen.
Die Mitarbeiterinnen des SkF beraten und begleiten die von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen und Kinder jedoch nicht nur während, sondern auch nach ihrem Aufenthalt in der Einrichtung.
Nach ihrem Auszug wird den ehemaligen Bewohnerinnen und eine sogenannte nachgehende Beratung angeboten, die ihnen den Übergang in ein eigenständiges Leben erleichtern soll.
Die geschulten Ehrenamtlichen sind auch am Wochenende und an Feiertagen telefonisch erreichbar. Zudem gibt es nach den Bürozeiten eine Rufbereitschaft. Im neuen Zentrum des Sozialdienstes arbeiten nur Frauen, es werden eineinhalb Fachstellen für Sozialpädagoginnen sowie eine Fachstelle für eine Erzieherin vorgehalten.
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