Mehr als ein Vierteljahrhundert gibt es den Solarenergie-Förderverein Amberg, genauso lange ist Hans-Jürgen Frey der Vorsitzende. Er ist das Gesicht des Vereins, der sich schon seit Jahrzehnten für die Nutzung der Solarenergie einsetzt. Für die Energiewende sieht Frey in der Region großes Potential. Seine Wiederwahl und die seines Stellvertreters war bei der Vollversammlung nur eine formelle Angelegenheit.
Der Amberger Solarenergie-Förderverein wurde 1994 als Infostelle des Solarenergie-Fördervereins Deutschland mit der Zentrale in Aachen gegründet. Als Hauptaufgabe sieht der Verein die Beratung bei der Förderung von erneuerbaren Energien an. 2021 hatte der Solarenergie-Förderverein für sein ehrenamtliches Engagement den mit 3000 Euro dotierten Oberpfälzer Bürgerenergiepreis bekommen. „Wir geben unser Wissen und unsere Erfahrungen an Interessierte weiter“, sagt Hans-Jürgen Frey über die Hauptaufgabe seines Vereins. Gerade jetzt hätten sich wichtige Neuerungen bei der Gesetzgebung für Anlageneigentümer durch neue EEG-Vergütungssätze ergeben.
Aufgrund der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage kommt derzeit dem Ausbau der erneuerbaren Energien große Bedeutung zu. „Spätestens seit Beginn des Ukraine-Kriegs werden wir überrannt“, bestätigte auch Patrick Weich, PV-Anlagenbauer aus Ammerthal. Er informierte die Versammlung über die aktuellen Geschehnisse auf dem PV-Markt. Die Umsatzsteuerbefreiung für PV-Anlagenbesitzer bezeichnete er als „die beste Lösung, die der Staat machen konnte".
Der Kontakt mit der jungen Generation ist ein weiterer Schwerpunkt des Fördervereins. Dies geschieht vor allem durch Info-Veranstaltungen an den Schulen. In Hirschau und Ammerthal habe man im vergangenen Jahr als externe Experten mithilfe von Unterrichtsmaterialien die Kinder unterrichtet, informierte Lorenz Hirsch, stellvertretender Vorsitzender des Solarenergie-Fördervereins. Hirsch wies ausdrücklich auf die Möglichkeit für Schulen in der Region hin, ein solches Projekt für ihre Schule zu beantragen.
„In der Stadt Amberg und dem Landkreis Amberg-Sulzbach ist eine vollständige Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien bilanziell bis 2030 möglich“, rechnete Hans-Jürgen Frey Rechenschaftsbericht den Mitgliedern vor. Das aktuelle Defizit von insgesamt 300 GWh (240 GWh von der Stadt Amberg, 60 GWh vom Landkreis) könnten in den kommenden zehn Jahren durch mehr Photovoltaik auf den Dächern und zusätzliche PV-Freianlagen generiert werden. „Gemeinsam mit dem Ausbau der Windkraft ist das Potential so groß, dass auch ein steigender Strombedarf noch ausgeglichen werden kann. Durch einen forcierten Ausbau von Speichertechnologien wäre sogar eine 100-prozentige Strombereitstellung aus Erneuerbaren Energien möglich, nicht nur bilanziell“, sagte Frey.
Der Vorsitzende fordert PV-Flächen auch auf Norddächern, an Fassaden und auf Parkplätzen. „Norddächer sind ein riesiges zusätzliches Potential“, ist er überzeugt. Ein Beispiel sei die Anlage des Wohnungsunternehmens Amberg in der Plechstraße. Auch in den kommenden beiden Jahren führen Hans-Jürgen Frey und Lorenz Hirsch den Solarenergie-Förderverein in Amberg. Einstimmig bestätigten die Mitglieder sie im Amt.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.