Kaum überzuckert der erste Schnee die Fußballplätze der Region, kehren auch schon wieder Auto-Rowdies zurück, die mit ihren Fahrzeugen zum Beispiel bei Drift-Übungen die Rasenspielfelder beschädigen und neben finanziellen Schäden auch einen Haufen Arbeit und Ärger hinterlassen. In den seltensten Fällen stellen sich die Übeltäter. Noch seltener können sie ermittelt werden, weiß Thomas Graml, der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Fußballverbandes. Der Amberger wirkt ratlos. In einer Pressemitteilung wird er mit diesen Worten zitiert: „Haben es unsere Vereine nicht schon schwer genug, mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen und die zusätzlichen Belastungen der Energiekrise zu bewältigen? Nein, jetzt kommen auch wieder Vollidioten, die mit ihren Autos sinnlos Sportplätze beschädigen und Rasenflächen ruinieren." Graml hätte gerne Antworten auf Fragen wie diese: "Was bezwecken diese Vandalen damit? Haben sie etwas gegen den Verein oder den Fußballsport? Oder handeln sie aus reiner blinder Zerstörungswut?“
Jüngstes Opfer ist der FC Edelsfeld – und das laut Graml nicht zum ersten Mal. Schon im Winter 2021/2022 wurde der Sportplatz am Hahnenkamm ramponiert. Der Schaden damals wurde auf 10.000 Euro geschätzt. Der Funktionär Graml erinnert sich: "Im Frühjahr wurde er mit hohem ehrenamtlichen Einsatz der Platzwarte und einer Fremdfirma in einen möglichst guten Zustand gebracht. Zusätzlich brachte der Verein an den Zufahrten Sicherungsmaßnahmen an."
Fachfirma im Einsatz
Diesmal befuhren die Rowdies, vermutlich mit einem SUV oder Geländewagen, über eine Entwässerungsmulde den Trainingsplatz und nutzen den schneebedeckten Rasen zum Driften. Dadurch wurde die Grasnarbe stark beschädigt, die Oberfläche massiv verdichtet, die Fahrspuren hinterließen tiefe Furchen. Der entstandene Schaden kann laut Graml nur mit Hilfe einer Fachfirma mit Spezialmaschinen behoben werden. Der Schaden wird diesmal auf 5000 bis 7000 Euro geschätzt.
Thomas Graml hat sich eigenen Aussagen zufolge daher beim Polizeipräsidium Oberpfalz gemeldet, das den Vereinen ein paar Tipps für vorbeugende Maßnahmen mit auf den Weg gibt. Schäden auf Sportplätzen könnten verhindert werden, wenn die Zufahrten zu Sportplätzen baulich versperrt werden. Insbesondere Umzäunungen, Tore, Schranken und ähnliche Vorrichtungen können demnach als Hindernis hilfreich sein. Oft wirke eine Videoüberwachung abschreckend. Die Aufnahmen liefern laut Polizei "zumindest Hinweise auf die Verursacher der Schäden, was dem jeweils geschädigten Sportverein bei der Durchsetzung von zivilrechtlichen Ansprüchen hilfreich sein könnte".
Geld von Sozialstiftung
Aber auch der Bayerische Fußball-Verband steht mit seiner BFV-Sozialstiftung betroffenen Vereinen helfend zur Seite, wenn der Schaden nicht durch Versicherungen abgedeckt wird. Geschädigte Vereine sollen sich beim jeweiligen Kreisvorsitzenden oder an die Oberpfalz-Geschäftsstelle (bezirk.opf[at]bfv[dot]de) wenden, "dann wird eine finanzielle Unterstützung geprüft", lässt Thomas Graml wissen.
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