Monatelang wurde bundesweit über den kostenlosen Personennahverkehr diskutiert. Die Stadt Aschaffenburg mit rund 70.000 Einwohnern machte Ende des Jahres Nägel mit Köpfen und lässt fortan für zwei Jahre ihre Bürger samstags mit Bus und Bahn kostenlos fahren. Nun liegen nach einem Vierteljahr erste Ergebnisse vor: Die Zahl der Fahrgäste stieg demnach um 25 Prozent. Doch spürbare Veränderungen beim innerstädtischen Verkehr an Samstagen gab es nicht. Die Parkhäuser sind bislang immer noch voll.
Ambergs Oberbürgermeister und gleichzeitig Verbandsvorsitzender des Zweckverbands Nahverkehr Amberg-Sulzbach (ZNAS), Michael Cerny, findet grundsätzlich jede Aktion, die den ÖPNV attraktiver macht, hilfreich. "Es hat durchaus Charme, darüber nachzudenken, wie sich weniger ausgelastete Buslinien mit guten Ideen ansprechender gestalten lassen." Vorerst ist das Pilotprojekt aus Unterfranken jedoch nichts für Amberg.
Aussagekräftige Ergebnisse?
"Im ZNAS haben wir uns dazu entschlossen, das Angebot im ÖPNV auszubauen." Dazu gehöre es, die Linientaktung zu verbessern. "Dem Nutzer ist es vorrangig wichtiger, dass er ein Bus kommt, wenn er ihn braucht. Nicht, dass er günstiger ist." Denn im Endeffekt sei Busfahren sowieso günstiger als ins Auto zu steigen. Cerny hat auch bedenken, dass die drei Monate, nach denen Aschaffenburg eine Bilanz gezogen hat, bereits aussagekräftige Ergebnisse lieferten. "Möglicherweise hat auch das Weihnachtsgeschäft in die Fahrgastzahlen gespielt." Interessant sei nach Aussage des Stadtoberhaupts auch, "ob das Mehr an Fahrgästen jene sind, die vorher mit Fahrrad oder zu Fuß unterwegs waren, oder ehemalige Autofahrer". Würden bei schlechten Wetter Fußgänger umsteigen, "ist das weder für die Umwelt noch für das Verkehrsaufkommen ein Vorteil".
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