Der Passauer Bischof Stefan Oster ist ein gebürtiger Amberger. Nun war er in seiner alten Heimat, um das Patrozinium in der innen und außen geschmückten Dreifaltigkeitskirche in Amberg zu feiern. An seiner Seite: Stadtpfarrer Ludwig Gradl, Regionaldekan Pfarrer Markus Brunner und Kaplan Matthias Strätz. Der Kirchenchor stand unter der Leitung von Christian Farnbauer und umrahmte das gut besuchte Pontikfikalamt.
Bischof Oster betonte, dass er sich nach 21 Jahren vom heiligen Geist „nach Hause geführt“ fühle. Bei seiner Predigt ging er auf Augenhöhe mit den Gläubigen durchs Kirchenschiff und betonte: „Die Liebe macht den Liebenden dem Geliebten ähnlich.“ Er erzählte von den Fragen und Vorbildern seiner Jugend in der Pfarrei Dreifaltigkeit. Heute aber wisse er, dass man nicht „bei einem Bild“ wie zum Beispiel dem am Hochaltar stehen bleiben dürfe, sondern lernen müsse, „innerlich zu verstehen“.
In Amberg geboren
Bischof Stefan Oster wurde am 3. Juni 1965 in Amberg geboren, wo er in der Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit Kindheit und Jugend verbrachte. Er ist Mitglied des Ordens der Salesianer Don Boscos. Seit 2014 ist er Bischof von Passau. Nach seiner Grundschulzeit in Neunburg vorm Wald und dem Abitur am Gymnasium in Neutraubling absolvierte er beim Straubinger Tagblatt von 1984 bis 1986 eine Ausbildung zum Zeitungs- und Hörfunkredakteur und moderierte von 1987 bis 1988 für den Radiosender Charivari in Regensburg die Morning Show. Dort war er auch die erste Stimme, die am 9. Mai 1987 auf Sendung ging.
Von 1988 an studierte er Philosophie, Geschichte und Religionswissenschaften in Regensburg, Kiel, an der University of Keele und in Oxford. Er schloss in Oxford 1993 mit dem Master und in Regensburg 1994 mit dem Magister Artium ab. 2009 habilitierte Oster im Fach Dogmatik an der Theologischen Fakultät Trier und wurde vom damaligen Trierer Dogmatiker und derzeitigen Bischof von Regensburg, Rudolf Voderholzer, betreut. Daraufhin war er bis 2013 in Benediktbeuern ordentlicher Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte, dann an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München und an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Lehrmeinung der Kirche
Der Wahlspruch von Bischof Osters Wappen lautet „Victoria Veritatis Caritas“. Deutsch: „Der Sieg der Wahrheit ist die Liebe." Oster vertritt hinsichtlich Homosexualität die Lehrmeinung der katholischen Kirche. Auch hat er sich gegen die Priesterweihe und ein Diakonat für Frauen ausgesprochen. Oster erklärte aber, dass er verheiratete Priester für möglich halte. Oster kritisierte, protestantische Ehepartner von konfessionsverschiedenen Ehen zur Eucharistie zuzulassen. Doch sei es richtig, niemanden von der Kommunionbank zurückweisen.




















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