"Das war ein guter Tag. Alles klappte wie geplant." Kornelia Schmid (59) ist froh, dass sie den Kraftakt durchgezogen hat: Um 8 Uhr ist sie am Freitag in Amberg in den Zug gestiegen, kurz vor Mitternacht kehrte sie wieder zurück. "Die Gespräche mit all den Akteuren verliefen gut", berichtet die Pflege-Expertin, die nicht nur seit 25 Jahren ihren Mann zuhause pflegt, sondern sich seit Jahren auch ehrenamtlich für die Belange pflegender Angehöriger einsetzt.
Schmid hat mit der Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar (SPD) und mit dem Leiter des Amtes für Pflegesicherung, Martin Schölkopf ("Der wichtigste Mann an der Seite von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn") gesprochen. "Das waren Treffen in respektvoller Atmosphäre auf gegenseitiger Augenhöhe."
"Unsere Anliegen wurden ernst genommen und mit dem Versprechen verantwortungsvoller Bearbeitung bestätigt", zieht die Ambergerin zufrieden Bilanz. "Nun heißt es abwarten, was kommt. Wir müssen dranbleiben, vor allem bei den Zuständigen der Länder. Denn hier liegt die Hauptverantwortung." Pflegende Angehörige müssen sich durch einen Bürokratie-Dschungel kämpfen, wenn sie staatliche Hilfe in Anspruch nehmen wollen. Und die Gesetzeslage ist von Bundesland zu Bundesland anders. Das soll sich durch die von Schmid und ihren Mitstreitern eingereichte Petition ändern.
"Im Gesundheitsministerium wird daran gearbeitet, die Länder zu bewegen, gemeinsam in Verantwortung uns gegenüber zu gehen. Es wird an einem Gesetzentwurf gearbeitet, der uns hilft ohne die Souveränität der Bundesländer zu verletzen." Glücklich, aber erschöpft kehrte Schmid in der Nacht auf Samstag nach Amberg zurück. "Das Beste war: In der Nacht schlief mein Mann seit Jahren durch, um 10 Uhr klingelte das Telefon und ich erschrak, weil es schon so spät war. Das kenne ich gar nicht mehr", erzählt sie.
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