Der Patienten- und Pflegebeauftragte der bayerischen Staatsregierung kam mit einer klaren Ansage ins Marienheim. Bei seinem Besuch forderte er: "Wir brauchen ein gemeinnütziges Jahr für alle." Professor Peter Bauer erhofft sich mit dieser Maßnahme, wieder 120 000 Jugendliche in die sozialen Berufe zu bringen.
Für den Landtagsabgeordneten (Freie Wähler) ist ein solcher Schritt angesichts der alternden Gesellschaft unumgänglich. Von derzeit 13 Millionen Einwohnern in Bayern seien aktuell 2,6 Millionen Menschen im Seniorenalter - rund 20 Prozent der Bevölkerung. Bauer rechnet damit, dass der Anteil der Menschen, die pflegebedürftig sind, auf 500 000 steigt. Und die Zahl derjenigen, die auf stationäre Einrichtungen zurückgreifen oder angewiesen sind, wächst immer weiter. Bauer spricht von 30 Prozent. Das liege zum einen an der Zunahme des Lebensalters und der Multimorbidität (Patienten mit mehreren Krankheiten zugleich). Zum anderen verändere sich das familiäre Umfeld immer stärker. Angehörige seien oft nicht mehr in der nahen Umgebung. Gründe, weshalb Pflegekräfte immer begehrter werden.
Dabei sei das Image seit Jahren nicht unbedingt das beste. Der Landtagsabgeordnete wünschte sich bei seinem Besuch in Amberg deshalb "eine Charmeoffensive". Der gesellschaftliche Wert der Pflege müsse positiver dargestellt werden. Außerdem will Peter Bauer eine Akademisierung in dem Bereich forcieren. Für die Pflege will er mehr Lehrstühle. Das würde für alle, die in der Pflege arbeiten, mehr Fortbildungs- und somit auch Aufstiegsmöglichkeiten bieten.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.