Amberg.(tk) "Seit 1994 waren wir immer mit sehr viel Euphorie dabei und haben sehr viel Arbeit und Herzblut hineingesteckt", sagte Vera Rittner vor dem Altstadtfest und sprach vom Rückzug: "Allein die Vorarbeit, die wir jedes Jahr leisten mussten, wird für uns, einem Verein mit relativ wenigen Mitgliedern, einfach zu viel."
Im Juni folgte ganz offiziell der Abschied vom Viehmarkt und dem Schweinchenbrunnen, wo Vera Rittner mit ihrer Mannschaft über all die Jahre hinweg unzählige Gäste bewirtete: "Es ist ein weinendes und ein lachendes Auge." Damit endete an einem der schönsten Plätze der Altstadt auch die Zeit von Ouzo, Gyros, Bouzouki und Sirtaki. "Wir schaffen's einfach nicht mehr", bedauerte die 69-Jährige und nannte auch Gründe: Neben der langen Vorbereitungszeit sowie inklusive Auf- und Abbau vier stressigen Tagen seien es auch das eigene Alter und sich häufende Vorschriften gewesen, die sie zum Rückzug bewogen hätten: "Wir machen das zum 25. Mal. Irgendwann ist der Zeitpunkt da, aufzuhören. Ja, es tut weh, aber es muss einfach sein."
Nun hat sich der Verein während der 25-Jahr-Feier auch formell aufgelöst. Zu Beginn ehrte Rittner Mitglieder für 10, 15, 20 und 25 Jahre Vereinszugehörigkeit. Im Mittelpunkt standen an diesem Abend zwei zentrale Akteure: Präsidentin Vera Rittner und Kassenwart Wolfgang Lang erhielten von den Mitgliedern Reise- und Restaurantgutscheine als Dankeschön. Mit einem Glas Ouzo und einem kräftigen "Jamas" ging es zum entspannten Teil der Feier über, zu einem "richtig griechischen Fest", wie es Vera Rittner nannte. Für die Musik sorgte Lefteris Amanatidis.
Die Philia-Mitglieder und ihre Gäste ließen sich zum Abschied zahlreiche Vorspeisen, Lamm und Gemüse aus dem Backofen, ein Zicklein am Spieß, das nach etwa vier Stunden knusprig war und dennoch zart auf der Zunge zerging, sowie viele andere Speisen schmecken. Mit der 25-Jahr-Feier beendet Philia auch seine Vereinstätigkeit und wird, wie bei der letzten Mitgliederversammlung beschlossen, aufgelöst. Zum Abschied sagte Vera Rittner: "Es sind jedoch viele Freundschaften entstanden, die sicher weiterbestehen werden." Man werde weiter zusammen griechische Tänze einstudieren und üben, ab und zu eine Wanderung unternehmen oder einen kulturellen Ausflug anbieten. Nur eben nicht mehr als Verein, sondern als offener Kreis von Griechenland-Freunden.
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