Im Kampf gegen das Coronavirus zähle nicht nur jeder Tag. "Auch jeder zusätzliche Takt einer vollautomatischen Montageanlage zur Fertigung dringend benötigter Schutzmasken kann entscheidend sein für die Eindämmung des Virus", heißt es in einer Pressemitteilung von PIA Automation. Die Firma wolle hier einen essenziellen Beitrag leisten. Seit der rasanten Ausbreitung des Coronavirus sind bei PIA in Amberg über 100 Anfragen für Gesichtsmasken aus allen Teilen der Welt eingegangen. Laut einer Information beherbergt der Standort das medizinische Kompetenzzentrum der PIA-Gruppe und wurde mittlerweile mit der Produktion von einem Dutzend vollautomatischer Anlagen für die Fertigung von Gesichtsmasken beauftragt. "Wir haben innerhalb kürzester Zeit eine Maskenproduktionsanlage konzipiert und befinden uns aktuell auch schon in der Produktion der ersten Anlagen", erklärt Geschäftsführer André Vales. Damit sei man künftig nicht mehr alleine auf den Weltmarkt angewiesen.
Viele Unternehmen folgen dem Aufruf der bayerischen Staatsregierung, eine nationale Produktion an persönlicher Schutzausrüstung aufzubauen. Unter ihnen auch die Firma Zettl Automotive, die nun in einer Partnerschaft mit PIA die Produktion von Gesichtsmasken aufzieht. PIA unterstützt Zettl dabei, die manuelle Produktion durch maschinelle Fertigung zu ergänzen. Die Planungen seien kürzlich bei einem Ortstermin in Niederbayern mit Ministerpräsident Markus Söder und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger konkretisiert worden. Das Ziel sei die Herstellung von rund einer Million Masken pro Tag. "Mit diesem ambitionierten Vorhaben zeigen beide Unternehmen, dass - neben dem ,social distancing' - auch ein ,industrial approaching' zur Eindämmung des Virus beitragen kann", heißt es in der Presseinfo von PIA weiter.
Während wegen der Coronakrise vielerorts die Produktion heruntergefahren wird, bleiben bei PIA die Werkshallen also nicht nur offen: "Aufgrund der hohen Anzahl an Anfragen und der Notwendigkeit, Maskenproduktionsanlagen zur Verfügung zu stellen, hat PIA Amberg seine Kapazitäten erhöht, um kurzfristig auf einen Drei-Schicht-Betrieb umstellen zu können. Selbstverständlich unter Einhaltung aller Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen", erklärt Lothar Mehren, Leiter der Medical Division in Amberg. "Geplant ist, dass in wenigen Wochen die ersten Montagelinien unsere Hallen verlassen."
140.000 Masken pro Tag
Möglich sei die Herstellung von zwei-, drei- oder vierschichtigen Einwegmasken. Jede dieser vollautomatischen Produktionslinien könne bis zu 140 000 Gesichtsmasken pro Tag liefern. Ein Vielfaches von dem, was aktuell per Hand hergestellt werden kann. In Europa könne PIA damit einen Beitrag leisten, dass der Bedarf an solchen Masken - auch im Hinblick auf die Ausweitung einer Tragepflicht in immer mehr Ländern - gedeckt wird.
Auch in der PIA-Niederlassung in Nordamerika bereite man sich darauf vor. Dazu Thomas Ernst, CSO der PIA-Gruppe: "Wir geben alle technischen Unterlagen und unsere Erfahrungen an PIA Nordamerika weiter, damit dort ebenfalls Anlagen gebaut werden können. Hier haben wir bei PIA einen enormen Vorteil, da die interkontinentale Zusammenarbeit hervorragend funktioniert - und wir damit dem Virus wortwörtlich einen Takt voraus sind."
Die PIA Automation ist eine international aufgestellte Unternehmensgruppe und bietet Automatisierungslösungen an. Mechanik, Elektronik, Programmierung, Messtechnik, Produktionsdatensystemen, Dokumentation, Bildverarbeitung, Robotik sowie Forschung und Entwicklung kommen aus einer Hand. Das Leistungsspektrum reicht vom manuellen Montagearbeitsplatz bis hin zur vollautomatischen Produktionsanlage mit integrierter Prüftechnik und Datendokumentation.
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