Poetisch-musikalische Hommage an John Lennon

Amberg
14.10.2020 - 15:45 Uhr

Die Volkshochschule hatte zur poetisch-musikalischen Hommage an John Lennon eingeladen: Der Amberger Liedermacher Peter Seidl spürte dem genialen Musiker nach. Wegen des großen Zuspruchs gibt es nun noch einen zweiten Termin.

Peter Seidl.

John Lennon - so war sein Leben: Nach einer explosionsartigen Ton-Kakophonie schwingt ein wundervoll-kräftiger Schlussakkord durch das Lesecafé der Stadtbibliothek. In diesem Tonbeispiel verbergen sich Missklänge wie Harmonien des genialen Musikers. Die VHS hatte am Freitagabend zur poetisch-musikalischen Hommage an John Lennon eingeladen und freute sich über den guten Publikumszuspruch.

Digital und emotional

Zehn Stationen hat Peter Seidl digital und emotional aufbereitet. Zehn Kapitel, die sich mit dem Menschen und der Musik des Ex-Beatles beschäftigen, der am Vortragstag 80 Jahre alt geworden wäre. "Life is what happens to you" (Das Leben ist etwas, was mit dir passiert) und im Leben des Musikers und Friedensaktivisten passierte viel. Aus kleinbürgerlichen Verhältnissen in Großbritannien schafft er es in die Luxussuite in New York, vom Platzhirsch in Liverpool zum Weltstar. Mit seiner Musik und dem Friedenskampf wurde Lennon zu einer Ikone für mehrere Generationen.

Zwischen Lenin und Lessing

Sein Name ist im Lexikon zwischen Lenin und Lessing zu finden. Seine großmäuligen Sprüche ("berühmter als Elvis und bekannter als Jesus") sind bis heute in Erinnerung. Eigentlich sei John aber immer auf der Suche nach der wahren Liebe gewesen. Dabei habe er eine lieblose Kindheit erlebt, viele Frauen getroffen, sensationelle Erfolge verbucht und tiefe Abstürze erfahren. Mit Paul McCartney bildete er zu Beatles-Zeiten ein kongeniales Duo, das sich aber immer wieder heftig fetzte. Er war eine "Mischung aus Genie und Wahnsinn", ein "lächerlicher Rundbrillenträger", ein Hilfesuchender, der vor 40 Jahren in New York erschossen wurde.

Peter Seidl gelingt eine sehr persönliche Begegnung mit dieser faszinierenden Künstlerpersönlichkeit. Seine eigene Begeisterung macht er spürbar im fiktiven Gespräch mit dem Star. Legenden und Wahres kramt er hervor, Gefühltes, Dokumentiertes, Chaotisches interpretiert er spannend und gut nachvollziehbar für den Zuhörer. Liedtexte koppelt er mit Lebensphasen und bringt bekannte und unbekannte Beispiele zu Gehör. Dafür gab's am Schluss viel Beifall.

Noch ein weiterer Termin

Das Stuhl-Kontingent ist Corona-bedingt sehr klein und voll ausgereizt. Das Interesse am Vortrag von Peter Seidl sei jedoch sehr groß gewesen, sagt Franziska Rupprecht vom Veranstalter, weshalb ein zweiter Termin (Freitag, 16. Oktober um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek) angeboten werde. Anmeldung bei der Volkshochschule Amberg.

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