Der Klassiker "Dankeschön", dargeboten vom Polizeiorchester Bayern, setzte den Schlusspunkt unter ein Konzert, das diesen Titel genauso gut in Gänze tragen hätte können. Denn zu danken hatten an diesem Abend alle: die rund 250 Besucherinnen und Besucher für einen herausragenden Musikgenuss im festlich illuminierten Kongregationssaal, Rotary Amberg für eine ausgezeichnete Publikumsresonanz und die Kindertageseinrichtungen von St. Georg für die auf diese Weise zusammengekommenen Spendengelder. Letztlich dankten aber auch die Musikerinnen und Musiker selbst, die damit einmal mehr dazu beitragen konnten, Musikliebhabern eine vorweihnachtliche Freude zu bereiten und gleichzeitig Gutes zu tun.
Völlig verdient wurden die 45 Ensemblemitglieder unter der Leitung von Chefdirigent Johann Mösenbichler daher nach ihrem rund eineinhalbstündigen Auftritt mit frenetischem Beifall und stehenden Ovationen belohnt. Es war aber auch ein Vergnügen, dem Vortrag des symphonischen Blasorchesters zuzuhören, das seinem Publikum einen Einblick in sein vielfältiges Schaffen gewährte. So umfasst das umfangreiche Repertoire der aus 17 Ländern stammenden Profimusikerinnen und Profimusiker Originalkompositionen der symphonischen Blasmusik ebenso wie Bearbeitungen von Opern- und Operettenmusiken, Musicals, Konzertmärschen und Filmmusik.
Himmlische Flötenklänge
Davon hatte das 1951 gegründete Orchester, das alljährlich bei rund 50 Konzerten sowie 90 Auftritten in Kleinbesetzung zu hören und zu erleben ist, eine gelungene Auswahl mit nach Amberg gebracht. Los ging es gleich mit einer Überraschung in Form der nur etwas mehr als eine Minute dauernden "Epic Fanfare" aus der Feder der amerikanischen Komponistin Julie Giroux, die dem Konzert einen fulminanten Auftakt bescherte. Die bekannte Ouvertüre der 1862 uraufgeführten Oper "La forza del destino", zu Deutsch "Die Macht des Schicksals", des genialen Giuseppe Verdi setzte diese musikalische Reise fort, die bis zu Kompositionen und Arrangements in die Neuzeit führte.
Unter dem Motto „Zauberhaft herbstlich“ brillierten die Musikerinnen und Musiker mit Highlights aus dem Soundtrack „Jurassic Park“ von John Williams ebenso wie mit drei Vertretern des griechischen Olymps aus dem „Götterlexikon“ von Rossano Galante. Als besonderer Höhepunkt erwies sich jedoch das „Concertino für Piccolo und Blasorchester“ mit der Spanierin Marta Pico Sogorb, die ihrer Piccoloflöte zauberhafte Töne entlockte und damit ihre Zuhörerinnen und Zuhörer gleichsam in himmlische Sphären entführte. Dieses Stück, das zum einen die temperamentvolle, zum anderen aber auch die romantische Seite seines Freundes widerspiegelt, ist Fernando Morinho gewidmet, den Samuel Pascoal damit musikalisch porträtiert.
Musik verbindet Menschen und bewirkt Gutes
In die Fußstapfen von Miles Davis trat Martin Ehlich, der dem Orchester seit 2015 angehört und auf seinem Flügelhorn die Zuhörerinnen und Zuhörer mit dem Solo des bekannten Jazzstandards „Autumn Leaves“ begeisterte. Wie diese beiden verdient es aber auch Peter Seufert, an dieser Stelle genannt und besonders hervorgehoben zu werden. Er ist nicht nur Klarinettist und Saxofonist beim Polizeiorchester Bayern und seit 1994 dabei, sondern führt als bestens aufgelegter Moderator und Conferencier auch durch das Konzert, um das Publikum auf das jeweilige Stück einzustimmen und ihm einige Hintergrundinformationen mit nach Hause zu geben.
Als guter Unterhalter erwies sich aber auch Johann Mösenbichler, der das Chefdirigat des Orchesters 2006 übernommen hat und 2018 mit dem Titel „Generalmusikdirektor der Bayerischen Polizei“ ausgezeichnet wurde. Er freute sich, „alle Jahre wieder“ auf Einladung des Rotary-Clubs Amberg hier zu Gast sein zu dürfen, verwies aber gleichzeitig auf die Verdienste aller Polizeibeamten, die hier tagtäglich ihren nicht ungefährlichen Dienst tun und damit die Sicherheit der Bevölkerung gewährleisten. Im Namen der Rotarier dankte Präsident Klaus Horn den Musikern, Sponsoren und Unterstützern für ihr Engagement. „Es ist immer wieder beeindruckend, wie Musik Menschen verbindet und gleichzeitig Gutes bewirkt“, meinte er und traf damit eine Feststellung, die sämtliche Anwesende dieses Abends zweifelsohne bestätigen werden.
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