Die vier beschuldigten jungen Asylbewerber, deren handgreifliche Attacken gegen Passanten am Bahnhof und in der Altstadt Ende Dezember bundesweite Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben, sitzen nach wie vor in Untersuchungshaft. Ein Haftprüfungstermin, der am Donnerstag stattfand, "wurde im Verlauf des Termins durch den Verteidiger zurückgenommen", erklärte Staatsanwalt Oliver Wagner auf Anfrage von Oberpfalz-Medien.
Für Dienstag nächster Woche sei "bezüglich eines anderen Beschuldigten" eine weitere Haftprüfung anberaumt worden. Derweil wurde bekannt, dass bei der Amberger Kripo wegen der auch bundespolitisch hohe Wellen schlagenden Vorfälle vom 29. Dezember "eine mehrköpfige Ermittlunggruppe" eingerichtet wurde. Auch das bestätigte Wagner.
Das ist ein eher ungewöhnlicher Schritt angesichts der den vier zum Tatzeitpunkt schwer betrunkenen jungen Männern angelasteten Vorwürfe der gefährlichen Körperverletzung mit zwölf vorwiegend leicht verletzten Opfern. Wagner verwies jedoch auf "eine Vielzahl von Zeugen", die er "nach derzeitigem Kenntnisstand" als eine "wenigstens hohe zweistellige Zahl" beschrieb. Deshalb stünden zeitraubende Vernehmungen an, begründete der Staatsanwalt die Installation der Ermittlungsgruppe. Die Beamten hätten zudem die Aufgabe herauszufinden, ob es weitere Zeugen oder Beschuldigte gebe. Derweil sollen neue, durchaus schwerwiegende Vorwürfe gegen einen der vier jungen Männer erhoben worden sein. Diesen Umstand bestätigte Wagner lediglich, ohne konkret zu werden. Anderen, nicht bestätigten Quellen zufolge soll es sich um eine Attacke mit einer abgebrochenen Bierflasche in Regensburg handeln.
Nach derzeitigem Stand dürften die Ermittlungen in dem Gesamtkomplex, der unverhältnismäßig hohe öffentliche und politische Aufmerksamkeit auf sich zog, noch einige Zeit in Anspruch nehmen. "Es ist derzeit nicht absehbar, wann das Gesamtbild gesichert sein wird", rechnet Wagner nicht allzu bald mit dem Abschluss der Ermittlungen und einer darauf aufbauenden Anklage.
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