Amberg
09.10.2022 - 10:42 Uhr

Radiojournalist Achim Bogdahn stellt sein erstes Buch in Amberg gleich zweimal vor

Radiojournalist Achim Bogdahn stellt seinen literarischen Erstling „Unter den Wolken“ im Luftmuseum Amberg vor, denn mit dessen Chef Wilhelm Koch verbindet ihn ein besonderes Erlebnis. Tags darauf begeistert er auch noch Schüler.

Achim Bogdahn liest im Luftmuseum Amberg aus seinem ersten Buch mit dem Titel "Unter den Wolken". Bild: Petra Hartl
Achim Bogdahn liest im Luftmuseum Amberg aus seinem ersten Buch mit dem Titel "Unter den Wolken".

Achim Bogdahn ist Radiojournalist. Bei Bayern 2 ist er in verschiedenen Formaten zu hören, im „Zündfunk“ ebenso wie als Interviewer im „Tagesgespräch“ und bei „Eins zu Eins“. Als solcher hat er mal mit dem Amberger Luftmuseums-Chef Wilhelm Koch ein langes Gespräch geführt. Als es dann aber darum ging, diese Aufzeichnung abzuspielen, musste die Redaktion zähneknirschend feststellen: Die Aufnahme war nicht mehr. Sie hatte sich in Luft aufgelöst. Der Gründer des Luftmuseums musste ein zweites Mal zum BR reisen musste.

Seither haben die beiden eine ganz besondere Beziehung. So ist es Ehrensache für Achim Bogdahn, in Amberg Station zu machen, bei der Vorstellungstour für sein literarisches Debüt „Unter den Wolken“. Das rund 400 Seiten starke Buch, ein „Ziegel“, wie der Autor meint, versammelt 16 journalistische Geschichten, die Achim Bogdahn für den BR produziert hat. Es war sein Ehrgeiz, jeweils den höchsten Punkt eines Bundeslands in Begleitung eines Promis zu besteigen – und diesen dabei zu interviewen. Diese speziellen „Eins zu Eins“-Sendungen sind kürzlich alle im Radio gelaufen. Aber weil Achim Bogdahn als Britpop- und Elektro-Fan auch weiß, was ein Remix ist, hat er sich einen alten Traum erfüllt – und hat ein Buch geschrieben und so Journalismus in Literatur übersetzt.

Auf 38,5 Metern Höhe

Das Kuriose an diesen Geschichten liegt auf der Hand: Nicht jedes Bundesland hat so markante Höhen zu bieten wie Bayern – sodass ihn in Bremen etwa sein Weg (gemeinsam mit Alt-Bürgermeister Henning Scherf) auf zarte 38,5 Meter führte. Und diese Erdwölbung hat auch keinen so prägnanten Namen wie „Zugspitze“, sondern heißt ganz prosaisch „Erhebung im Friedhorstpark“. Aber genau darin liegt der besondere Reiz des Bogdahn’schen Erzählens: dass nicht der Berg das Ziel ist, sondern der Weg dorthin. Weshalb er sein Publikum gerade immer dann begeistert und überrascht, wenn er sich auf Nebenwege begibt, Abzweige nimmt und seinen Gedanken und Erinnerungen freien Lauf lässt.

Das heißt aber nicht, dass Achim Bogdahn nur olle Kamellen zu präsentieren hätte, mit denen er etwaigen älteren Zuhörern – er selbst ist als 1965 Geborener übrigens erst auf dem Weg dorthin – die Vorzüge des leichten Ausdauersports vermitteln wollte. Nein, nein, tags darauf, gleich zur ersten Stunde, da warten in der Städtischen Wirtschaftsschule zwei Abschlussklassen auf den Radiomann.

Die "Kopfweh-Familie"

Weil Achim Bogdahn stets den Blick aufs Ganze richtet, ob er jetzt einer viel zu lauten und viel zu zerstrittenen Familie beim Bahnfahren zusieht (er nennt sie deshalb „Kopfweh-Familie“ und hat drehbuchartig Protokoll geführt) oder ob er von einem sehr seltsamen Besuch im Tannenhof, einer von „Torsten, dem Baggerfahrer“ empfohlenen Pension erzählt, in der es Pommes mit frittierten Fliegen gibt und aus jedem Gesträuch die Frage dringt: „War da was?“

Ja, klar – da ist was! Achim Bogdahn hat ein Buch geschrieben, das klarmacht, was geht, wenn man Geschichten liebt und gern lacht.

 
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