Amberg
16.09.2018 - 10:11 Uhr

Radler nicht vergessen

Von den planerischen Höhenflügen der Vergangenheit ist fast nicht mehr geblieben. Das ehemalige Bundeswehrkrankenhaus wird künftig ganz normale Wohn- und Arbeitsstätte für viele Amberger sein. Die Planung passt sich an.

Luftaufnahme des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses in Amberg. Die Entwicklung des Geländes läuft prächtig, nun müssen auch die planerischen Voraussetzungen geschaffen werden. Bild: Georgi
Luftaufnahme des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses in Amberg. Die Entwicklung des Geländes läuft prächtig, nun müssen auch die planerischen Voraussetzungen geschaffen werden.

Seit mittlerweile elf Jahren existiert das Amberger Bundeswehrkrankenhaus nun nicht mehr. Erst wollte es 2007 die Stadt kaufen, dann grätschte die private Golden Gate GmbH dazwischen, deren Anteilseigner von einem medizinischen Paradies für reiche Araber und Russen träumten. Bis sie die Realität der Insolvenz einholte. Inzwischen ist das Gelände im Besitz der Denkmal.neu-Gruppe, die eine Mischung aus Wohnen und Arbeiten anstrebt und damit einen sehr großen Erfolg hat. So unterhält hier die Firma Siemens ihr Entwicklungszentrum, zwischenzeitlich hat im ehemaligen Krankenhaustrakt auch das neue Landesamt für Pflege seine Arbeit aufgenommen. Und auch die Sanierung des alten Bettenhauses schreitet voran. Alle 119 Wohnungen konnten hier verkauft werden. Oder wie Baureferent Markus Kühne sagte: "Die Nachfrage war sensationell." Nur planerisch hinkt das Areal bisher der Realität hinterher. Dem soll die Abänderung des hier gültigen Bebauungsplans Abhilfe schaffen.

Lückenschluss geplant

Die verzichtet mit Ausnahme des nur noch vorübergehend beheimateten Sanitätszentrums der Bundeswehr nun vollständig auf eine medizinische Nutzung. Verzeichnet ist hingegen der mögliche Neubau eines Nahversorgungsmarktes im Bereich des Kreisverkehrs an der Köferinger Straße. Und der angestrebte Lückenschluss von diesem Kreisverkehr hinunter zum Liebengrabenweg.

Das Gefälle dieser Straße rief am Mittwoch im Bauausschuss Bernhard Schöppl (CSU) auf den Plan. Oder vielmehr die Tatsache, dass die Planer hier einen kombinierten Geh- und Radweg vorgesehen haben, was nach Schöppls Ansicht zu Problemen führen könnte. Weil nämlich die Radler bergab eine ganz schöne Geschwindigkeit erreichen dürften. Schöppl forderte daher vehement den Bau eines separaten Radwegs und begründete ihn unter anderem damit, dass ja wohl reichlich Platz dafür vorhanden sei. "Wir bringen bei 25 Meter Straßenbreite noch nicht einmal einen Radweg unter", kritisierte er die Planer.

Auch Uli Hübner (SPD) sagte, dass der Radverkehr in Amberg kein Randthema mehr sein darf - spätestens seit es das neue Radverkehrskonzept gibt. Das fand der Oberbürgermeister ebenfalls, der forderte, nicht nur auf diesen einen Punkt zu schauen, sondern den gesamten Umgriff einzubeziehen. Für Michael Cerny gehört die Verbindung von Köfering bis zum Kreisverkehr an der JVA ebenso dazu wie der Lückenschluss vom Bundeswehrkrankenhaus hinunter zum Liebengrabenweg. Das sah der übrige Ausschuss in Gänze ebenfalls so, daher erging einstimmig der Auftrag an die Verwaltung, bei den Radwegen noch einmal nachzubessern.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.