Amberg
15.07.2018 - 11:25 Uhr

Red-River-Trail-Crew aus Amberg feiert 50. Jubiläum

Im von Rauchschwaden durchzogenen Saloon kommen die Immenstettener Cowboys regelmäßig zusammen. Den Red-River-Trail-Crew-Verein gibt es mittlerweile seit 50 Jahren. Das feiern die Viehtreiber von der Vils.

Die Red-River-Trail-Crew feiert ihr 50. Jubiläum: Gründungsmitglied Ludwig Podopowski mit dem Spitznamen Lee O'Hara (von links), Vorsitzender Andreas Papp, Bürgermeister Martin Preuß, Gründungsmitglied Herbert Gleissl mit dem Cowboy-Namen Bert McDonald sowie zweiter Vorsitzender Oliver Kollmannsberger stehen zusammen an der Bar ihres Saloons. wpt
Die Red-River-Trail-Crew feiert ihr 50. Jubiläum: Gründungsmitglied Ludwig Podopowski mit dem Spitznamen Lee O'Hara (von links), Vorsitzender Andreas Papp, Bürgermeister Martin Preuß, Gründungsmitglied Herbert Gleissl mit dem Cowboy-Namen Bert McDonald sowie zweiter Vorsitzender Oliver Kollmannsberger stehen zusammen an der Bar ihres Saloons.

(wpt) Ein Büffelkopf hängt an der Wand hinter der hölzernen Bar. Schwingtüren bewegen sich am Eingang des Saloons. Im Vereinsheim der Red-River-Trail-Crew gehören die Männer mit ausgefallenen Bärten, Hüten und Kleidung aus der Zeit der US-Amerikanischen Westexpansion und des Bürgerkriegs ebenfalls mit zum Inventar. Der Verein, der es sich eigentlich zur Aufgabe gemacht hat, die längst vergangenen Zeiten wieder hochleben zu lassen, hat mittlerweile selbst ein stolzes Alter erreicht. Ein halbes Jahrhundert ist er alt geworden und hat derweilen selbst eine Geschichte zu erzählen.

Am Samstagabend feierten die Vereinsmitglieder ihr Jubiläum. Der ehemalige Vorstand Rudolf Kollmannsberger erzählte von den Anfängen: "Die Gründung war 1968. Zuerst waren da sieben Gründungsmitglieder, die sich immer in einem Wirtshaus getroffen haben. Irgendwann dann dachten wir uns, dass es Zeit für was Eigenes wird." Damals bauten sie zunächst eine alte Scheune in Gärmersdorf zu einer Ranch um. Bald darauf entstand der Wunsch, eine richtige zu bauen. Doch es blieb zunächst beim Plan. Schließlich half die Stadt Amberg: "Sie haben uns ein Grundstück im Industriegebiet bei Immenstetten angeboten. Die Firmen rundherum haben uns beim Bau geholfen", erinnerte sich Kollamannsberger. Besonders stolz sei er darauf, dass für die gesamten Arbeiten keine Fremdfirma engagiert werden musste.

Bei der Jubiläumsfeier zählte die Red-River-Trail-Crew 48 Mitglieder. Die Kleidung war bunt gemischt. "Wir wollen so authentisch wie möglich sein. Du kannst dich bei uns aber voll ausleben. Sei, was immer du magst, sei Indianer, Cowboy oder Mexikaner", erklärte Rudolf Kollmannsberger. Auch der Revolver darf bei einem echten Cowboy nicht fehlen. Zwar herrsche hier ein striktes Munitionsverbot, dennoch trage jeder Zweite ein Schießeisen, so der Western-Fan. Das gehöre zur Tracht: "In normalen Trachtenvereinen haben die Leute auch ihr Messerl dabei, falls sie Brotzeit machen wollen. Bei uns hast Du halt einen Revolver und ein Messer."

Derzeit ist Andreas Papp erster Vorsitzender des Vereins. Im Freien vor der Ranch brannte ein Lagerfeuer. Der Grund dafür könnte aus einem Western stammen. "Da werden später dann die älteren von uns ihre Geschichten von früher erzählen", erklärte Papp. Sein Dank galt den letzten beiden noch lebenden Gründungsmitgliedern Herbert Gleissl und Ludwig Podopowski. Bürgermeister Martin Preuß beglückwünschte den Verein zu seinem 50-jährigen Bestehen mit einem "Ho Cattle, ho!" - ein Ausruf der damaligen Viehtreiber in den USA und der Vereins-Gruß der Red-River-Trail-Crew aus Amberg.


 
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