Erntezeit bedeutet für Rehkitze Lebensgefahr. Die Jäger in und um Hohenfels wollen die Jungtiere vor den Mähwerken der Landwirte retten. Und dafür brauchen sie die Hilfe der Politik und der US Army. Auf Einladung von Norbert Wittl, dem Jagdpächter in Hohenfels und durch Christian Graf, dem Bürgermeister von Hohenfels, haben sich im Rathaus eine Reihe von Funktionären, Politikern, Landwirten und Jägern zu einem Informationsaustausch eingefunden, um auf ein sensibles Thema aufmerksam zu machen: Die Rehkitzrettung per Drohne am Rande des Truppenübungsplatzes Hohenfels – einem Sicherheitsbereich und eigentlich einer Flugverbotszone. Wichtigster Ansprechpartner bei dieser heiklen Thematik war Oberstleutnant (Lieutenant Colonel) Beau Rollie von der US-Armee Hohenfels. Komplettiert wurde die Runde durch Landwirt Toni Reisinger, Bürgermeister Christian Schmid aus Velburg, dem Jäger und Stadtrat Erwin Gradl aus Velburg und dem Landtagsabgeordneten Bernhard Heinisch, der den verhinderten Staatssekretär Tobias Gotthard vertrat. Norbert Wittl schilderte in einer kurzen Präsentation, warum die Ortung der Rehkitze per Drohne so wichtig sei und welche Probleme in der Praxis auftreten können. Dank der fliegenden Augen, die auch mit Wärmebildkameras ausgestattet sind, können auch zusammengekauerte Rehkitze im höchsten Gras ausfindig gemacht werden. Das bewahrt sie vor dem sicheren Tod durch das Mähwerk.
Problematisch wird es am angrenzenden Truppenübungsplatz immer dann, wenn wieder Truppenübungen mit Hubschraubereinsatz anstünden, oder wie im vergangenen Jahr, die Ausbildung von ukrainischen Soldaten anstehen. Dabei sei auch in Zukunft immer wieder einmal mit Einschränkungen bei der Genehmigung des Drohneneinsatzes zu rechnen. Für dieses Jahr stehen die Vorzeichen allerdings gut, denn: Die nächsten Übungen sind nicht vor dem 20. Mai geplant. Sofern das Wetter mitspielt sollten Rehkitzrettung und Mäharbeiten zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen sein.
MdL Bernhard Heinisch regte an, die Flughöhe der Drohnen im Falle von zeitgleichen Truppenübungen auf eine Höhe von 50 Metern zu begrenzen. Erwin Gradl stimmte der Idee zu: „50 Meter über dem Grasland ist völlig ausreichend.“ Oberstleutnant Rollie zeigte sich offen und könne sich so eine Regelung gut vorstellen.













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