"Die Krankentransporte laufen relativ normal weiter", bilanziert BRK-Rettungsdienstleiter Erwin Gräml. Lediglich ein geringer Rückgang sei zu verzeichnen. Da fällt es auch nicht ins Gewicht, dass Krankenhäuser die nicht dringend erforderlichen Operationen bis auf weiteres ausgesetzt haben. "Diejenigen, die für einen Krankentransport bei uns landen, sind sowie dringend erforderlich", so Grämls Auskunft.
Respekt vor Corona
Für den Transport von Covid 19-Patienten oder Corona-Verdachtsfällen seien zusätzliche Schutzmaßnahmen ergriffen worden. Wobei der Umgang mit hochinfektiösen Krankheiten für die Mitarbeiter des Rettungsdienstes nichts Ungewöhnliches ist. Erwin Gräml verweist auf multiresistente Keime wie MRSA, aber auch Noroviren sowie Influenza, also echte Grippe. "Der Umgang mit Krankheitserregern ist für uns wirklich nicht neu", betont Gräml, spricht aber gleichzeitig von "einem guten Stück Respekt", den auch das Rettungsdienstpersonal vor dem neuartigen Coronavirus hat.
Nach jedem Einsatz werde der Rettungswagen desinfiziert. "Das ist grundsätzlich so", erläutert Gräml. Der Rettungsdienstleiter fügt hinzu, dass der Rettungsdienst Hygienebeauftragte und Desinfektoren in seinen Reihen hat. Diese Fachkräfte seien besonders geschult. "Außerdem stehen wir speziell jetzt in einem regen Austausch mit dem St.-Anna-Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg", informiert Gräml weiter.
Freizeitverhalten wirkt sich kaum aus
Angesichts der Ausgangsbeschränkungen, die nicht nur in Bayern, sondern im gesamten Bundesgebiet herrschen, hat sich logischerweise generell das Freizeitverhalten der Bürger geändert. Doch wirkt sich das auch auf Rettungsdienst-Einsätze aus? Bedingt, sagt Erwin Gräml. "Generell ist es schon ein bisschen ruhiger geworden, weil weniger Leute unterwegs sind."
Allerdings: Notfälle passieren natürlich trotzdem. Als Beispiele nennt Erwin Gräml Herzinfarkte, Schlaganfälle, diabetische Notfälle. "Und da reißt's auch jetzt nicht ab." Nichtsdestotrotz ist der Rettungsdienst in Coronazeiten genauso professionell aufgestellt wie immer.
Genähter Mundschutz: BRK sagt nicht nein
Viele Hobby-Näherinnen in der Stadt Amberg und im Landkreis sitzen derzeit bienenfleißig an den Nähmaschinen und fertigen einfachen Mundschutz an – für die Pflegekräfte in Krankenhäusern genauso wie in Seniorenheimen. Auch der Rettungsdienst würde zu solchen Gaben definitiv nicht nein sagen. „Es ist schon so, dass auch wir das gut gebrauchen können“, betont Rettungsdienstleiter Erwin Gräml. Teilweise behelfen sich die Beschäftigten des BRK selbst. „Auch unsere Mitarbeiterinnen nähen für sich und ihre Kollegen“, so Gräml, der dankbar ist für jede Spende dieses „zwischenmenschlichen Schutzes“.
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