Richtfest am Energie-Campus der Firma Lüdecke in Amberg

Amberg
03.05.2023 - 15:02 Uhr

Ziemlich genau ein Jahr nach dem symbolischen ersten Spatenstich kann endlich Richtfest gefeiert werden: Der Energie-Campus der Firma Lüdecke an der Heinrich-Hauck-Straße in Amberg wird bald fertig sein.

Amberg bekommt einen neuen Campus - einen, der auf Energieerzeugung ausgerichtet ist. Die Firma Lüdecke, ein Spezialist für Kupplungssysteme mit Sitz im Industriegebiet Süd, baut auf ihrem Betriebsgelände eine neue Halle, die unter anderem ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk beherbergt und Platz für die Erweiterung der bestehenden Photovoltaikanlagen bietet. "Damit versorgen wir auch unsere Nachbarn mit Energie", sagte Geschäftsführender Gesellschafter Klaus Herdegen am Mittwoch beim Richtfest. Zu den Abnehmern gehört zum Beispiel auch die Firma Siemens auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Alte Heizungen ersetzt

Lüdecke hat mit dem Neubau angefangen, als der Ukraine-Krieg gerade ausgebrochen war. "Da haben wir uns schon gefragt, ob wir noch auf Gas als Energieträger setzen sollen", blickte Herdegen zurück. Mittlerweile sei er überzeugt, dass das Vorgehen richtig war. Mehrere alte Öl- und Gasheizungen konnten ersetzt werden. Die neue Anlage komme mit viel weniger Brennstoff auf. Für die Zukunft sei das Blockheizkraftwerk auf die Nutzung von Wasserstoff ausgelegt. Die Gesamtenergiebilanz des Unternehmens kann sich sehen lassen. Künftig werde nahezu der gesamte Wärme- und Kältebedarf sowie rund 65 Prozent des Strombedarfs gedeckt. Über ein Strom- und Fernwärmenetz werden alle zugehörigen Mieteinheiten bedient, die sich in unmittelbarer Nähe befinden. "Diese zentrale Energieerzeugung bringt eine enorm verbesserte Effizienz sowie massiv reduzierte Emissionen", freut sich Herdegen.

Der neue Gebäudetrakt ist nicht nur Energie-Zentrale, sondern beinhaltet auch eine weitere Fertigungs- und Montagehalle. Das Besondere daran: Die obere Etage, in der sich die Arbeitsplätze befinden, besteht in großen Teilen aus Holz. "Das sorgt für ein angenehmes Klima", versprach der Firmenchef, "Von dem Neubau wird unser Unternehmen noch Jahrzehnte profitieren". Besonders freut sich Herdegen auf die Fassade, die in den nächsten Wochen montiert wird. Die komplette Halle wird mit Holzlamellen verkleidet, neben einer hervorragenden Effizienz bietet diese Hülle auch noch etwas für das Auge. "Das wird ein schöner Hingucker", freute sich Architekt Georg Zunner.

Kalte Dusche von oben

Für einen Hingucker beim Richtfest sorgte dann Zimmerer Christian Prosch. Nach dem Richtspruch betraute er Dr. Isolde Bogner als Vertreterin der Gesellschafter mit der Aufgabe, den Richtbuschen am Kran zu befestigen. Allerdings führte der Handwerksmeister aus Neuöd bei Illschwang sie damit aufs Glatteis. Als Bogner den Spanngurt einhängen wollte, kippte auf dem Gerüst über ihr ein mit Wasser gefüllter Eimer um. Damit war die Gaudi perfekt und das Anstoßen mit Sekt aufgrund der kalten Dusche dringend nötig.

Parallel laufen im Lüdecke-Hauptgebäude gerade umfangreiche Sanierungen. Neben weiteren Büroräumen für Fertigung und Verwaltung, einem Druck- und Fotostudio für das Marketing sowie Räumen für das betriebliche Gesundheitsmanagement entsteht hier ein Testcenter für Produktprüfungen und Versuchsreihen. Ein Engagement, das Oberbürgermeister Michael Cerny für den Wirtschaftsstandort Amberg zuversichtlich stimmt. "Das ist ein Vorbild-Projekt", sagte der Rathauschef und fügte hinzu: "Ihr seid zurecht von Minister Füracker ausgezeichnet worden." Vor wenigen Tagen hat der bayerische Finanz- und Heimatminister das Prädikat "Heimatverbundenes Unternehmen" an Lüdecke verliehen.

 

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