Schwerpunkt der AOVE-Klausurtagung war der Austausch der beiden Regionen AOVE und Oberallgäu, die für die Praxisphase des vom Landwirtschaftsministerium und den Ämtern für Ländliche Entwicklung geförderten Projekts "Resilienz im Ländlichen Raum" ausgewählt worden waren. Bürgermeister, Vertreterinnen des Regionalmanagements und weitere Akteure brachten ihre Gedanken und Erfahrungen hinsichtlich der Gestaltung einer resilienten Regionalentwicklung ein.
Mit dem Begriff der regionalen Resilienz ist die Robustheit gegenüber globalen Trends wie Klimawandel, Ressourcenknappheit oder demografischem Wandel gemeint. Mit diesem Ziel wurden die beiden Regionen zwei Jahre lang von der Universität Bayreuth und der Kommunalberatungsgenossenschaft KlimaKom eG begleitet. Am Ende der Praxisphase sollten die Ergebnisse in den beiden Untersuchungsregionen zusammengeführt werden.
Für die AOVE reisten Bürgermeister der Mitgliedskommunen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle ins Oberallgäu, um sich mit den Akteuren der Regionalentwicklung Oberallgäu und Vertretern des Amtes für Ländliche Entwicklung Schwaben über Erfahrungen bei der Umsetzung der Resilienzidee auszutauschen. Schnell wurde laut einer Pressemitteilung deutlich, dass es Gemeinsamkeiten und Unterschiede gab.
Beide Regionen weisen bereits wichtige Strukturen der Resilienz auf, die es zu erhalten und weiterhin zu stärken gilt - seien es die vielen Akteure und Netzwerke in der Sozialarbeit, die Aktivitäten im Bereich der Energiewende oder die (noch) eher kleinstrukturierte Landwirtschaft.
Eine Besonderheit im Oberallgäu sehen die Akteure in den zahlreichen Menschen mit Ideen und Pioniergeist. "Diese sogenannten Mächler könnten ein wichtiger Motor für eine nachhaltige Entwicklung in der Region sein, wenn man sie nur ausreichend unterstützte", so Sabine Weizenegger, Geschäftsführerin der Regionalentwicklung Oberallgäu.
In der AOVE sind vor allem die Kommunen beim Resilienzprojekt aktiv sind. Durch über 20 Jahre Zusammenarbeit sei Vertrauen in die Vorteile der interkommunalen Kooperation gewachsen, so dass man sich auch an schwierige Themen gemeinsam herantraue. Die AOVE mit ihren neun Mitgliedskommunen sei groß genug, um auch höhere Investitionsvolumina zu stemmen, und klein genug, um den interkommunalen Abstimmungsaufwand überschaubar zu halten. Einige resilienzrelevante Themen fänden in beiden Regionen nur schwer Eingang in die kommunalpolitische Agenda, insbesondere der Flächenverbrauch.
Die Tatsache, dass die Landschaft das wirtschaftliche Kapital der Region sei, stehe in krassem Gegensatz zu den Entwicklungen einer immensen Flächeninanspruchnahme für Gewerbe, Siedlung und Verkehr. Für Beatrix Drago, Sachgebietsleiterin der bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung, steht daher fest: "Kommunen müssen sich schon aus Eigeninteresse mit der Innenentwicklung auseinandersetzen." In der AOVE haben die Bürgermeister ihren politischen Willen bekundet, sich aktiv für einen vernünftigen Umgang mit der Fläche einzusetzen und den Grundsatz "Innen vor Außen" als politische Richtschnur zu nutzen.
"Resilienz kann nicht von heute auf morgen erzeugt werden, aber wir können heute die Weichen stellen", meinte Professor Manfred Miosga von der Uni Bayreuth. Die Förderung für die aktuelle Phase des Projekts läuft Anfang 2019 aus. Daher wird an einem Fahrplan für eine Verstetigung der Resilienzansätze gearbeitet.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.