Amberg
03.05.2019 - 12:15 Uhr

Sascha Katterbach singt im Musikomm-Wohnzimmer

Wo er Recht hat, da hat Sascha Katterbach einfach Recht. Auch wenn seine Geschichten nicht immer unterhaltsam sind, sie haben uns eine Menge zu erzählen.

Sascha Katterbach ist sicher keine Stimmungskanone. Aber er hat uns eine Menge zu sagen. Bild: kge
Sascha Katterbach ist sicher keine Stimmungskanone. Aber er hat uns eine Menge zu sagen.

Das stilvolle "Wohnzimmer" des Musikomm, besser gesagt das Foyer, dient Sascha Katterbach am Donnerstagabend als Bühne. Mit seiner Gitarre, seinen eigenen Songs und dem Programm "Rohundungeschliffen" schlägt er die Zuhörer in seinen Bann.

Er stammt aus Aachen und hat mit Kommerz nichts am Hut, was man nicht nur an dem Text "Ich habe keine Lust shoppen zu gehen" erkennt. Sondern auch an seinem freimütigen Geständnis, dass er schlichtweg seine Verkaufswerke zu Hause vergessen hat. Roh und manchmal ungehobelt knallt er seine Worte in einer Art Selbsttherapie heraus. Weniger im Aussehen, sondern mit seinem speziellen Zungenschlag und den provokanten Inhalten erinnert er an den jungen Marius Müller-Westernhagen. Er bezeichnet sich selbst als keinen guten Ansagen-Macher, aber beim soundsovielten "Dieser Song handelt von uns allen" geht auch einmal ein Lachen durch den Raum.

In erster Linie machen seine Stücke nachdenklich, denn er hält der Gesellschaft einen Spiegel vor. Ob es sich um die Umwelt handelt mit "Fünf vor Zwölf" oder die Schelte gegen die Selbstvergötterung - alles keine leichte Kost. Beim Lied über den blaumachenden Angestellten lässt er allerdings die Sonne hinter den Wolken hervor spitzen und zeigt leidenschaftlich, wie hervorragend er sein Instrument beherrscht. Ein Stimmungsaufheller ist sein Konzert nicht, aber wo der Mann Recht hat, hat er Recht.

 
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