Amberg
06.12.2022 - 14:47 Uhr

Schockraum-Training am Klinikum St. Marien Amberg

So sieht es aus, wenn im Klinikum St. Marien Amberg ein Schockraum-Training auf dem Programm steht. Bild:  Klinikum/Ernstberger/exb
So sieht es aus, wenn im Klinikum St. Marien Amberg ein Schockraum-Training auf dem Programm steht.

Es geht um 20 Minuten. 20 Minuten, in denen sehr schnell gehandelt werden muss und die sehr schnell vorbei sein können, wenn ein schwerstverletzter Patient in den Schockraum gebracht wird. Nur maximal 20 Minuten sollte es von der Ankunft eines Polytrauma-Patienten im Schockraum bis zur ersten Diagnostik dauern, die das weitere Vorgehen bestimmt. Das exakte Vorgehen, das in diesen Fällen Leben retten kann, wurde nun im Klinikum St. Marien in Amberg trainiert.

„Es gibt strenge Algorithmen, die festlegen, wie ein schwerstverletzter Patient interdisziplinär versorgt werden muss. Jeder muss wissen, wo in solch einer Situation sein Platz ist. Genau aus diesem Grund gibt es zweimal jährlich ein Schockraum-Training am Klinikum“, wird Julia Koch, Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Amberger Klinikum, in einer Pressemitteilung zitiert, in der es auch heißt: „Es gibt ein Kernteam, das zu Beginn immer dabei ist. Dazu gehören die Ärzte und Pflegekräfte der Unfallchirurgie, der Anästhesie, der Notaufnahme sowie der Radiologie." Je nach Verletzungsmuster werden laut Koch weitere Fachdisziplinen wie Bauchchirurgie, Neurochirurgie, Pädiatrie, Neurologie oder auch Urologie oder Gynäkologie hinzugezogen.

Trainiert wurden jetzt im Amberger Klinikum zwei Fälle. Ein Fahrradfahrer wird von einem Auto erfasst – das erste Szenario. Er erleidet ein Schädelhirn- und Thoraxtrauma, er muss künstlich beatmet werden. Plötzlich bricht jedoch der Kreislauf zusammen, da sich Luft zwischen Lunge und Brustwand befindet. Das Team reagiert schnell, so dass in der Realität der Patient gut überlebt hätte.

Das zertifizierte Trauma-Zentrum am Klinikum Amberg ist Teil des Trauma-Netzwerks Ostbayern, das laut Angaben aus St. Marien als erstes in Deutschland zertifiziert worden ist. Dazu sagt Dr. Antonio Ernstberger, der neue Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie: „Die Patienten, die in den Kliniken innerhalb dieses Netzwerks versorgt werden, haben äußerst gute Überlebenschancen.“

Das zweite Übungsszenario: Eine Frau verursacht einen Unfall. Am Ende stellt sich heraus, dass sie äußerlich zwar nur leicht verletzt ist, aber einen lebensbedrohlichen Herzinfarkt erlitten hat. Auch ihr konnte bei der Übung geholfen werden.

 
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