Die Mitarbeiter des Schul- und Sportamtes mit ihrem neuen Leiter Bernhard Scheidig haben sich die Mühe gemacht, den Schulentwicklungsplan für die Stadt Amberg fortzuschreiben. "Inhaltlich werden darin die aktuellen Schülerzahlen und Prognosen für die nächste Jahre, der Ist-Zustand der einzelnen Schulgebäude sowie der pädagogischen Einrichtungen und laufenden schulischen Maßnahmen dargestellt, um daraus ableitend einen strukturierten Vergleich zwischen den Schulen zu ermöglichen und die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Bausubstanz und der Einrichtung von Betreuungsangeboten abzuleiten", heißt es in der Vorlage für die Sitzung des Schul- und Sportausschusses am Dienstag.
Diesmal nur 307 Kinder
Was im trockenen Beamtendeutsch etwas gestelzt daher kommt, hat ganz praktische Hintergründe. Ohne diese Unterlagen ist eine sinnvolle Planung für die Amberger Schulen nahezu unmöglich, auf ihr fußen zahlreiche Investitionen in Gebäude, Anstellungen von Lehrern oder die Anschaffung von Computern, Büchern, Tischen und Stühlen. Wichtigster Faktor aller Prognosen sind die Geburtenzahlen, die sich nahezu identisch auf die Anzahl der Abc-Schützen umrechnen lassen.
Mit 307 prognostizierten Erstklässern ist im kommenden Schuljahr 2019/2020 der absolute Tiefpunkt erreicht. Wie Schulreferent Wolfgang Dersch am Dienstag im Ausschuss ausführte, stiegt danach die Zahl wieder kontinuierlich an. Zunächst langsam, dann schneller erreicht das Schuljahr 2023/2024 mit 391 Erstklässlern einen vorläufigen Höhepunkt.
Stehen diese Zahlen ziemlich fest, fällt eine Prognose für die weiterführenden Schulen schon etwas schwerer. Beispiel Wirtschaftsschule. Hier rechnet das Schulamt mittelfristig mit rund 440 Schülern - heute sind es knapp 450. Oder die Schönwerth-Realschule. Erreichte der Run im Schuljahr 2013/2014 mit rund 1150 Schülern die absolute Spitze - mit der Folge eines teilweisen Aufnahmestopps - so pendelt sich die Zahl nach Einschätzung der Experten künftig irgendwo zwischen 860 und 900 Mädchen und Buben ein.
MRG wird verlieren
Für die beiden Gymnasien, für die die Stadt Kostenaufwandsträger ist, sieht der Blick beim Erasmus eine leichte Zunahme auf rund 500 Schüler bis zum Schuljahr 2022/2023 vor. Gleichzeitig reduziert sich demnach die Schülerzahl auf dem Gregor-Mendel-Gymnasium von heute 666 auf dann 550. Nicht in der Rechnung sind hier das rein staatliche Max-Reger-Gymnasium sowie die Dr.-Johann-Decker-Schulen in Trägerschaft der Diözese.
Aus diesen Prognosen ergibt sich dann automatisch eine ganze Reihe von kurz-, mittel- und langfristigen Baumaßnahmen und anderer Investitionen. Wie Wolfgang Dersch am Dienstag sagte, waren es früher oft zwei oder drei gleichzeitig laufende Maßnahmen, die das Baureferat zu bewältigen hatte. Heute sei es hingegen eine Vielzahl, die das Referat an den Rand der Belastung bringe.
Aber nicht nur baulich werden Weichen gestellt und im Schulentwicklungsplan abgebildet. Wie Dersch erläuterte, ist die Dreifaltigkeits-Mittelschule künftig die erste vollständige Ganztagesschule in der Stadt. Von den zwölf Klassen sind zehn künftig gebundene und zwei offene Ganztagesklassen. Offen hingegen sei die Frage der Ganztagesbeschulung noch an der Max-Josef-Grundschule, an der noch keine solche Klasse gibt. Aber auch hier bestehen bereits Überlegungen, wie diese baulich in den Bestand integriert werden kann.
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